Krankheiten und Symptome
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PMS – was das prämenstruelle Syndrom ist und welche Symptome auftreten

Stimmungsschwankungen, schlechte Laune und ein Ziehen im Unterleib – beim prämenstruellen Syndrom (PMS) kündigen die Tage vor den Tagen die kommende Regelblutung mit unangenehmen Beschwerden an. Im Artikel erfahren Sie, was bei PMS im Körper passiert, was Sie dagegen tun können und wann Sie darüber mit einem Arzt sprechen sollten.

Veröffentlicht:
14.6.2023
Letzte Änderung:
14.6.2023
12
min.
Medizinisch geprüft von:
Alice Ferchland

Medizinisch geprüft

Dieser Artikel wurde medizinisch geprüft, um sicherzustellen, dass der Inhalt auf aktuellen und zuverlässigen medizinischen Forschungsergebnissen oder klinischen Studien basiert. Es wurden mögliche Risiken und Nebenwirkungen sowie Warnungen und Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigt und alternative Behandlungsoptionen wurden in Betracht gezogen. Die medizinische Prüfung garantiert jedoch nicht die absolute Richtigkeit und Genauigkeit des Inhalts, da die medizinische Forschung ständigem Fortschritt unterliegt. Die wissenschaftlichen Quellen, auf welchen die gebotenen Informationen beruhen finden sich im Anschluss des Artikels.
Frau mit Mensturationskalender auf der Hand

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Zusammenfassung 

  • Das prämenstruelle Syndrom (PMS) ist ein Sammelbegriff für eine Reihe von körperlichen, psychischen und emotionalen Symptomen, die bei Frauen vor der Menstruation auftreten können.
  • Typische Symptome umfassen Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Müdigkeit, Brustspannen, Wassereinlagerungen, Kopfschmerzen, Heißhunger und Bauchschmerzen.
  • Man geht davon aus, dass hormonelle Veränderungen am Ende der zweiten Zyklushälfte eine Rolle bei der Entstehung von PMS spielen. Die genauen Ursachen sind noch nicht bekannt.
  • PMS-Symptome können bereits mit regelmäßiger Bewegung, einer ausgewogenen Ernährung, erholsamem Schlaf und möglichst wenig Stress spürbar verbessert werden.
  • Bei schweren Symptomen kann die Einnahme von rezeptfreien Medikamenten aus der Apotheke Abhilfe schaffen. 
  • Wenn das prämenstruelle Syndrom zu starken Einschränkungen in Ihrem Alltag führt, über längere Zeit anhält oder sich verschlimmert, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen.

Das Wichtigste in Kürze – was ist PMS?

Symptome und Dauer

PMS kann verschiedene Symptome verursachen, die sich von Frau zu Frau unterscheiden können. Einige Frauen erleben nur leichte PMS-Beschwerden, während andere von Symptomen betroffen sind, die sie stark im Alltag einschränken. Typische Beschwerden sind schlechte Laune, innere Unruhe, Müdigkeit, Spannungsgefühl in den Brüsten, Kopfschmerzen, Übelkeit, Bauchschmerzen und Wassereinlagerungen. Sie treten regelmäßig in den Tagen oder Wochen vor der Menstruation auf und klingen mit Beginn der Menstruation ab.

Ursachen

Bei PMS reagiert der Körper individuell auf die Veränderungen im Hormonhaushalt, die während des Menstruationszyklus auftreten. Der Hormonspiegel, insbesondere von Östrogen und Progesteron, kann vor der Menstruation schwanken und zu PMS-Beschwerden führen. Auch neurochemische Veränderungen im Gehirn, insbesondere im Zusammenhang mit Serotonin, werden mit PMS in Verbindung gebracht. 

Behandlung

Das Syndrom selbst ist nicht heilbar, die Symptome lassen sich aber lindern. Viele PMS-Beschwerden können Sie bereits mit einem gesunden und achtsamen Lebensstil spürbar verbessern. Dazu gehören eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung, genug Schlaf und möglichst wenig Stress. Bei Symptomen wie Kopfschmerzen und Brustschmerzen können Sie auch rezeptfreie Schmerztabletten aus der Apotheke verwenden. 

Wann Sie bei PMS zum Arzt gehen sollten

Wenn die PMS-Beschwerden Ihren Alltag stark einschränken, über einen längeren Zeitraum anhalten, zu Depressionen führen oder sich verschlimmern, sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen.

PMS: Wenn sich die Periode mit Stimmungsschwankungen ankündigt

Die Tage vor den Tagen beginnen für Sie oft mit Reizbarkeit, mieser Laune oder spannenden Brüsten? Dann gehören Sie vermutlich zu den 75 Prozent aller menstruierenden Frauen, die unter dem prämenstruellen Syndrom (PMS) leiden. Unter diesem Sammelbegriff wird eine Reihe von verschiedenen Beschwerden zusammengefasst, die schon vor Beginn der Regelblutung auftreten und meistens nach Einsetzen der Blutung wieder abklingen. 

Wodurch PMS hervorgerufen wird, ist in der Forschung noch umstritten. Man geht aber davon aus, dass die hormonellen Veränderungen am Ende der zweiten Zyklushälfte eine Rolle spielen. Da diese von Frau zu Frau unterschiedlich stark ausfallen können, sind auch die Beschwerden bei PMS individuell. Einige Frauen bemerken eher milde Symptome wie Überempfindlichkeit und Müdigkeit, andere sind hingegen jeden Monat durch starke Bauchschmerzen oder Kopfschmerzen eingeschränkt. 

Obwohl PMS sehr unangenehm sein kann, sind die Beschwerden in der Regel vorübergehend und verschwinden mit Beginn der Menstruation wieder. Im Artikel erfahren Sie, was Sie gegen die typischen PMS-Symptome tun können, wie Sie die Zeit vor Ihrer Regelblutung angenehmer machen können und wann Sie Ihr prämenstruelles Syndrom mit Ihrem Arzt besprechen sollten.

Reizbarkeit, spannende Brüste und Blähbauch: Die häufigsten Symptome bei PMS

Das prämenstruelle Syndrom kann sich bei jeder Frau ganz unterschiedlich bemerkbar machen und auch unterschiedlich lange anhalten. In den meisten Fällen tritt PMS in den Tagen vor Beginn der Periode auf und klingt mit Einsetzen der Regelblutung ab. Bei einigen Frauen zeigt sich PMS auch schon bis zu zwei Wochen vor der Menstruation.

Gerade die vielen verschiedenen körperlichen und psychischen Beschwerden machen die Einordnung des prämenstruellen Syndroms sehr komplex. Die Symptome können gleichzeitig oder auch versetzt voneinander auftreten.

Zu den häufigsten Beschwerden gehören vor allem körperliche PMS-Symptome wie spannende Brüste und Schmerzen im Unterleib. Aber auch Erschöpfung, Verstimmungen oder eine allgemeine Überempfindlichkeit sind typisch.

Körperliche PMS-Symptome

  • Brustspannen: Die Brüste können anschwellen, schmerzen oder sich besonders empfindlich anfühlen. Dieses Gefühl kann so unangenehm sein, dass es unmöglich ist, einen BH oder enge Oberteile zu tragen.
  • Verdauungsprobleme: Auch Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Übelkeit, Verstopfung oder Durchfall können während der prämenstruellen Phase auftreten.
  • Kopfschmerzen: Einige Frauen leiden während PMS an leichten bis schweren  Kopfschmerzen oder auch Migräneattacken.
  • Wassereinlagerungen und Gewichtszunahme: Vor Beginn der Periode kann es zu Wassereinlagerungen, geschwollenen Fingern oder Beinen kommen. Auch eine kurzfristige Gewichtszunahme ist nicht ungewöhnlich.
  • Müdigkeit: Abgeschlagenheit, Erschöpfung und Antriebslosigkeit sind ebenfalls häufige Symptome von PMS.
  • Schmerzen im Unterbauch: Die Periode kann auch schon im Vorfeld der Blutung zu schmerzhaften Muskelkontraktionen im Unterleib führen.
  • Heißhunger: Bei manchen Frauen äußert sich das Syndrom auch in starken Gelüsten nach fett- oder zuckerhaltigen Lebensmitteln.

Psychische und emotionale PMS-Beschwerden

  • Stimmungsschwankungen: Viele Frauen erleben vor Beginn ihrer Periode Verstimmungen mit Reizbarkeit, Traurigkeit, Angst oder Nervosität.
  • Schlafstörungen: Die anstehende Regelblutung kann sich auch durch Schlaflosigkeit oder unruhigen Schlaf äußern.
  • Konzentrations- und Gedächtnisprobleme: Unter PMS kann es Ihnen schwer fallen, sich zu konzentrieren oder sich Dinge zu merken.
  • Depressionen und Angstzustände: Auch depressive Verstimmungen, Angst oder tiefe Traurigkeit, die ohne erkennbaren Grund auftreten, können ein Zeichen von PMS sein.
Frau sitzt und hat Regelschmerzen

Überempfindlichkeit und Reizbarkeit können zu Problemen in der Partnerschaft führen. Daher ist es wichtig, Ihre Bedürfnisse in dieser Phase offen mit Ihrem Partner zu teilen. Achten Sie auf Ihren Körper und kommunizieren Sie frühzeitig, wenn Ihnen etwas zu viel wird oder Sie Zeit für sich brauchen.

Prämenstruelles Syndrom bei Kindern und Jugendlichen

Das PMS-Syndrom betrifft nicht nur erwachsene Frauen, sondern kann auch bei Kindern und Jugendlichen auftreten. Obwohl es seltener vorkommt, können junge Mädchen schon vor Beginn ihrer ersten Menstruation Anzeichen von PMS zeigen. Die Beschwerden sind ähnlich wie bei erwachsenen Betroffenen und reichen auch hier von Bauchschmerzen über Schlafstörungen bis hin zu Traurigkeit, einer allgemeinen Überempfindlichkeit und Veränderungen im Essverhalten.

Manchmal können die Symptome auch auf hormonelle Veränderungen im Zusammenhang mit der Pubertät oder auf andere Erkrankungen zurückzuführen sein. Bei anhaltenden oder starken Beschwerden sollte daher immer ein Kinderarzt oder eine Kinderärztin hinzugezogen werden.

Prämenstruelles Syndrom bei Schwangeren

Während der Schwangerschaft kann sich das hormonelle Gleichgewicht im Körper deutlich verändern, was zu einer Vielzahl von körperlichen und emotionalen Auffälligkeiten führen kann. Obwohl einige Frauen berichten, dass sich ihre PMS-Symptome während der Schwangerschaft verbessern oder sogar verschwinden, gibt es auch Frauen, bei denen sich die Beschwerden verstärken oder neue Symptome auftreten.

PMS bei Schwangeren kann ähnliche Anzeichen wie ein reguläres PMS aufweisen, darunter die typischen Stimmungsschwankungen, Müdigkeit, Brustempfindlichkeit und Blähungen.

Die Behandlung von PMS sollten Sie bei einer Schwangerschaft immer individuell mit Ihrem Arzt abstimmen, da bestimmte Medikamente und Therapien zum Schutz des Kindes ggf. nicht eingenommen oder angewendet werden dürfen. Ihr Arzt kann Ihre individuelle Situation bewerten und Ihnen geeignete Maßnahmen zur Linderung Ihrer Beschwerden empfehlen.

schwangere Frau mit PMS-Symptomen

Prämenstruelles Syndrom im Alter

Frauen können auch im fortgeschrittenen Alter, insbesondere während der Wechseljahre, verschiedene hormonelle Veränderungen durchleben. PMS bei Seniorinnen ist jedoch weniger häufig, da die meisten Frauen nach der Menopause keine Regelblutung mehr haben und somit die hormonellen Schwankungen, die PMS auslösen, nicht mehr auftreten.

Die hormonellen Veränderungen können aber zu Beschwerden führen, die denen des prämenstruellen Syndroms sehr ähnlich sind. Dazu gehören gelegentliche Hitzewallungen, leichte Schwellungen, Stimmungsschwankungen und Abgeschlagenheit. 

PMS bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem

Menschen mit geschwächtem Immunsystem können anfälliger für verschiedene gesundheitliche Probleme sein, einschließlich PMS. Wenn das Immunsystem geschwächt ist, kann dies zu Hormonschwankungen oder auch erhöhten Entzündungsreaktionen führen, die sich negativ auf den Körper und die Stimmung auswirken können. Typische PMS-Beschwerden wie Erschöpfung und Stimmungsschwankungen können stärker ausgeprägt sein und sich intensiver oder belastender anfühlen. 

Wenn Sie unter einer Autoimmunerkrankung leiden oder ein bereits geschwächtes Immunsystem haben, sollten Sie Ihre Beschwerden beobachten und gegebenenfalls ärztliche Unterstützung suchen. Eine gesunde Lebensweise, ausgewogene Ernährung und genügend Schlaf können dazu beitragen, Ihr Immunsystem zu stärken und dadurch auch die Symptome vor Ihrer Periode zu verringern.

Ursachen und Risikofaktoren von PMS

Wodurch das prämenstruelle Syndrom hervorgerufen wird, ist noch nicht vollständig geklärt. Die Wissenschaft geht davon aus, dass hormonelle Veränderungen während der zweiten Zyklushälfte, auf die einige Frauen empfindlicher reagieren als andere, eine entscheidende Rolle spielen. 

Im weiblichen Zyklus kommt es jeden Monat zu Schwankungen durch die Hormone Östrogen und Progesteron, die vor dem Eisprung zunächst ansteigen und dann unmittelbar vor der Monatsblutung wieder abfallen.

Auch neurochemische Veränderungen im Gehirn, insbesondere im Zusammenhang mit Serotonin, werden mit PMS in Verbindung gebracht. Serotonin ist ein chemischer Botenstoff im Gehirn, der die Stimmung reguliert. Ein niedriges Serotonin-Level könnte Stimmungsveränderungen und andere psychische Symptome begünstigen. 

PMS ist nicht ansteckend, sondern eine individuelle Reaktion des Körpers auf hormonelle Veränderungen im Menstruationszyklus. Frauen, die bereits an PMS leiden, haben jedoch möglicherweise ein höheres Risiko, eine genetische Veranlagung für PMS an ihre Töchter weiterzugeben.

Zu den Risikofaktoren, die das Auftreten von PMS fördern oder die Beschwerden verstärken können, zählen vor allem Alkoholkonsum, Rauchen und ein langfristig hohes Stressniveau. Auch fehlende Bewegung und eine ungesunde Ernährung können die körperlichen und psychischen Beschwerden verstärken.

Von der Untersuchung zur PMS-Diagnose

Zur Feststellung von PMS gibt es keinen spezifischen, medizinischen Test. Für die Diagnose müssen Ihre Symptome sorgfältig von einem Arzt erfasst und bewertet werden. Dabei ist es wichtig, dass Ihre Beschwerden in einen zeitlichen Bezug zu Ihrer Monatsblutung gesetzt werden. Hierzu können Sie im Vorfeld aufschreiben, welche Symptome in der ersten Zyklushälfte auftreten, und welche in der zweiten Zyklushälfte.

pms symptome illustration

Die Untersuchung kann folgende Schritte umfassen:

  • Anamnese und Symptomtagebuch: Ihr Arzt wird Sie zunächst nach den spezifischen Beschwerden, ihrem Schweregrad und dem Zeitpunkt ihres Auftretens fragen. Mit einem Symptomtagebuch können Sie Ihre Beschwerden über mehrere Monate erfassen und für Ihren Arzt dokumentieren.
  • Körperliche Untersuchung: Um andere körperliche Ursachen auszuschließen, wird auch Ihr allgemeiner Gesundheitszustand überprüft und Ihr Körper auf Anzeichen für Erkrankungen untersucht.
  • Laboruntersuchungen: In einigen Fällen können Blutuntersuchungen durchgeführt werden, um Hormonspiegel zu überprüfen und hormonelle Störungen oder Ungleichgewichte zu erkennen.
  • Psychologische Bewertung: Auch ein Gespräch mit einem Psychologen oder Psychiater kann sinnvoll sein, um psychische Erkrankungen wie Depressionen auszuschließen.

Häufigkeit von PMS

Das prämenstruelle Syndrom ist eine häufige Erkrankung, von der viele Frauen im gebärfähigen Alter betroffen sind. Man geht davon aus, dass etwa 75 Prozent der menstruierenden Frauen irgendwann in ihrem Leben PMS-Symptome erfahren. Häufigkeit und Schweregrad  der Beschwerden können variieren und auch von Zyklus zu Zyklus unterschiedlich sein.

PMS tritt normalerweise in den Jahren vor der Menopause auf, kann aber auch während der Teenagerzeit oder in den frühen Zwanzigern beginnen. Allerdings leiden nicht alle Frauen mit menstruellen Beschwerden automatisch auch an PMS. Man schätzt, dass ca. 20 bis 40 Prozent die Kriterien für eine PMS-Diagnose erfüllen.

Es gibt auch Fälle von schwerwiegenden Formen des prämenstruellen Syndroms, die als prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS) bezeichnet werden. PMDS ist eine seltene Erkrankung, bei der die Symptome schwerwiegender sind und die Lebensqualität der betroffenen Frauen erheblich eingeschränkt sein kann. Etwa 3 bis 8 Prozent der menstruierenden Frauen sind von PMDS betroffen.

Krankheitsverlauf beim prämenstruellen Syndrom

PMS ist eine chronische Erkrankung, die in der Regel über mehrere Jahre hinweg auftritt. Der Krankheitsverlauf ist individuell oft sehr unterschiedlich. Es gibt jedoch einige allgemeine Merkmale, die den Verlauf der Erkrankung beschreiben.

PMS tritt in der Regel in den Tagen bis Wochen vor der Menstruation auf und klingt mit dem Beginn der Monatsblutung ab. Der genaue Verlauf kann von äußeren Einflüssen wie Stress, hormonellen Veränderungen, psychischer Gesundheit und anderen Faktoren beeinflusst werden. Einige Frauen können Auslöser identifizieren, die ihre Beschwerden verstärken, wie zum Beispiel Stress am Arbeitsplatz, bestimmte Nahrungsmittel oder körperliche Anstrengung.

Es gibt Phasen, in denen die Symptome stärker ausgeprägt sind, und Zyklen, in denen kaum oder keine Beschwerden auftreten. Der Verlauf von PMS kann sich auch im Laufe der Zeit verändern, zum Beispiel während der Schwangerschaft oder nach der Geburt.

Dauer von PMS

Die Dauer von PMS ist von Frau zu Frau unterschiedlich. In der Regel treten die Symptome während der prämenstruellen Phase auf, die etwa eine Woche dauert. Dabei sind die Beschwerden in den letzten Tagen vor der Menstruation oft am stärksten ausgeprägt. Auch bei früher einsetzenden Beschwerden klingt PMS innerhalb von ein bis zwei Tagen nach Beginn der Menstruation wieder ab.

Komplikationen bei PMS

PMS ist in den meisten Fällen zwar unangenehm, führt aber zu keinen bleibenden Schäden. Dennoch können starke Stimmungsschwankungen und körperliche Beeinträchtigungen das Leben erheblich einschränken. Vor allem bei schweren Symptomen wie depressiven Episoden oder Schmerzen ist es wichtig, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Komplikationen, die im Zusammenhang mit PMS auftreten können, sind:

1.     Prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS): Schwerwiegende Form von PMS, bei der starke Stimmungsschwankungen, Gereiztheit, Angstgefühle und depressive Phasen auftreten, die eine spezielle Behandlung erfordern.

2.     Eingeschränkte Lebensqualität: Schwere PMS-Beschwerden können das allgemeine Wohlbefinden und die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Einige Frauen fühlen sich schon vor ihrer Periode extrem erschöpft, gestresst, gereizt oder niedergeschlagen.

3.     Beziehungsprobleme: Die emotionalen und psychischen Symptome von PMS können zu Spannungen und Konflikten in der Partnerschaft führen. Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit und eine geringe Frustrationstoleranz können Ihr Zusammenleben mit Partnern, Familienmitgliedern oder Kollegen belasten.

4.     Auswirkungen auf Beruf und Alltag: Bei schweren PMS-Symptomen kann es schwierig sein, Ihren Verpflichtungen nachzukommen. Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, körperliche Beschwerden und emotionale Instabilität können Ihre Leistungsfähigkeit beeinträchtigen oder dazu führen, dass Sie gar nicht arbeiten können.

Wann sollten Sie bei PMS den Arzt aufsuchen?

In den meisten Fällen erfordert PMS keine ärztliche Behandlung. Wenn die Beschwerden Sie stark beeinträchtigen, Schmerzen verursachen oder andere ernsthafte Probleme hervorrufen, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen, um andere Ursachen für Ihre Beschwerden auszuschließen. Zudem kann er Ihnen eine angemessene Behandlung empfehlen, um Ihre Symptome langfristig zu verbessern.

Bei diesen PMS-Beschwerden sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen:

  • Schwere Depressionen oder anhaltende, depressive Phasen
  • Starke Angstzustände oder Panikattacken
  • Starke körperliche Beschwerden wie Krämpfe oder Migräneanfälle
  • Starke Beeinträchtigung der Lebensqualität und der sozialen Interaktion
  • Extreme bzw. ungewöhnlich starke Gewichtszunahme
  • Veränderungen im Menstruationszyklus, zum Beispiel unregelmäßige oder ausbleibende Periode

Prämenstruelles Syndrom – Behandlung und Therapie

Das Syndrom selbst ist nicht heilbar und tritt erst nach Ende der Menopause nicht mehr auf. Die Behandlung von PMS hat zum Ziel, die Symptome zu lindern und Ihr Wohlbefinden zu verbessern. 

Hausmittel und Medikamente bei PMS

Leichte Beschwerden können Sie schon mit einfachen Maßnahmen oder Mitteln verbessern. Bei Bauchschmerzen und Krämpfen kann eine Wärmflasche helfen, Ihre Muskulatur im Unterbauch zu entspannen, wodurch auch Schmerzen abnehmen können. 

Bei Stress oder mentaler Belastung können Entspannungsübungen wie Yoga, Meditation oder eine bewusste Atmung Ihnen dabei helfen, sich wieder ausgeglichen und weniger nervös zu fühlen. 

Vor und während Ihrer Periode kann es außerdem helfen, bewusst auf Ihre Ernährung zu achten. Verzichten Sie auf Koffein und stark zuckerhaltige Lebensmittel. Auch Alkohol und Zigaretten sollten Sie  vermeiden, da sie Ihre PMS-Beschwerden verstärken können. 

Bei starken prämenstruellen Beschwerden können Sie auf Medikamente zurückgreifen. Folgende Mittel können Ihnen bei schweren Beschwerden helfen:

  1. SARAI – Filmtabletten mit einer Kombination aus pflanzlichen Wirkstoffen, die bei innerer Unruhe, Stimmungsschwankungen und körperlichen Beschwerden helfen können. Mehr Informationen finden Sie hier.
  2. Agnucaston Filmtabletten – Agnucaston ist ein pflanzliches Arzneimittel, das bei Spannungsgefühlen in den Brüsten, Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen eingesetzt wird. Agnucaston können Sie hier bei uns bestellen.
  3. Paracetamol-ratiopharm 500 mg Tabletten – Paracetamol ist ein weit verbreitetes Schmerzmittel, das Sie unter anderem bei Kopfschmerzen und Krämpfen einnehmen können. Mehr Informationen zur Bestellung und Dosierung finden Sie hier.
  4. Dolormin für Frauen Tabletten – Dolormin für Frauen ist ein speziell gegen Regelbeschwerden und PMS-Symptomen entwickeltes Schmerzmittel. Es enthält den Wirkstoff Ibuprofen, der schmerzlindernd und entzündungshemmend wirkt. Dolormin können Sie hier bestellen.

Über die MAYD-App können Sie sich von Ihrem Apotheker vor Ort zu den passenden Medikamenten beraten lassen. Wir bringen sie Ihnen im Anschluss innerhalb von 30 Minuten direkt nach Hause! 

Behandlungsmöglichkeiten und Therapien

Es gibt auch andere Behandlungsansätze und Therapien, die Ihnen bei der Bewältigung von PMS helfen können. Einige können Sie selbstständig vornehmen, während andere, zum Beispiel Hormontherapien, ausschließlich in Absprache mit Ihrem Arzt eingesetzt werden sollten. Zu den gängigen Behandlungsansätzen zählen:

  • Hormontherapie: Mit einer Hormontherapie kann ein hormonelles Ungleichgewicht korrigiert werden - zum Beispiel durch die  Einnahme von Hormonpräparaten, die Östrogen oder Progesteron beinhalten.
  • Lebensstiländerung: Eine gesunde Lebensweise kann einen positiven Einfluss auf PMS haben. Achten Sie auf ausreichend Schlaf, bewegen Sie sich regelmäßig und verzichten Sie auf Alkohol und Nikotin. Auch ein Test auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit kann sinnvoll sein, um Beschwerden im Verdauungstrakt zu verbessern.
  • Alternative Therapien: Akupunktur, Aromatherapie oder Massagen können Ihre PMS-Beschwerden lindern und für Entspannung sorgen.
  • Psychotherapie: Therapeutische Ansätze wie kognitive Verhaltenstherapie, Gesprächstherapie oder Entspannungstechniken können Ihnen Strategien an die Hand geben, mit denen Sie starke Stimmungsschwankungen besser bewältigen können.

5 Tipps zur Prävention und Vorbeugung von PMS

Obwohl das prämenstruelle Syndrom nicht heilbar ist, gibt es einige vorbeugende Maßnahmen, mit denen Sie Ihre Symptome mildern oder ihr Auftreten reduzieren können. Hier sind einige Tipps, die Ihnen dabei helfen können:

  • Gesunde Ernährung: Viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und mageres Protein können den Hormonhaushalt stabilisieren und Ihre Stimmung verbessern.
  • Bewegung: Sport setzt Endorphine frei und reduziert Stress. Dafür sollten Sie mindestens 30 Minuten pro Tag einplanen. Dies kann Spaziergänge, Joggen, Radfahren oder andere Aktivitäten umfassen, die Ihnen Spaß machen.
  • Stressmanagement: Stress kann PMS verschlimmern. Mit Yoga, Meditation, Achtsamkeit gegenüber Ihren Bedürfnissen, Zeit für Hobbys können Sie Ihre mentale Belastung reduzieren und Stress abbauen.
  • Schlafhygiene: Eine ausreichende Schlafdauer und gute Schlafqualität sind wichtig, um Ihren Körper zu regenerieren. Um Ihre Schlafqualität zu verbessern, können Sie Ihre Schlafenszeiten zu einer festen Routine machen, auf frische Luft im Schlafzimmer achten und bewusst kein Smartphone mehr im Bett verwenden.
  • Symptomtagebuch: Ein PMS-Tagebuch hilft Ihnen, Muster und Auslöser Ihrer Beschwerden frühzeitig zu erkennen.

Fazit

Das prämenstruelle Syndrom ist eine häufig auftretende Erkrankung, die viele Frauen betrifft und meistens unmittelbar vor der Periode einsetzt. PMS ist keine unveränderliche Begleiterscheinung Ihres Menstruationszyklus. Beschwerden wie Kopfschmerzen, Verstimmungen, Verdauungsprobleme und Müdigkeit können behandelt und verbessert werden. 

Nehmen Sie Ihre Symptome ernst und geben Sie vor und während Ihrer Monatsblutung besonders auf sich und Ihren Körper acht. Viele PMS-Symptome können Sie lindern, indem Sie sich bewusst Zeit für Bewegung nehmen und Entspannungsübungen in Ihren Tag einbauen. Versuchen Sie Stress zu vermeiden, setzen Sie Grenzen und unterstützen Sie Ihren Körper in der prämenstruellen Phase mit viel Flüssigkeit und gesunden Lebensmitteln.

Bei Symptomen wie Migräne oder starken Unterleibsschmerzen können Ihnen Schmerzmittel helfen, die Tage vor Ihrer Regelblutung besser zu überstehen. Wenden Sie sichan Ihren Arzt, falls Ihre PMS-Beschwerden länger anhalten, Sie stark einschränken oder sich verschlimmern.

Mit der MAYD-App haben Sie direkten Zugang zu Ihrer Apotheke vor Ort. Unsere Partner-Apotheken beraten Sie gerne und sorgen gemeinsam mit unseren Ridern dafür, dass Sie Ihre Medikamente innerhalb von 30 Minuten im Briefkasten haben.

 

Wichtiger Hinweis: Dieser Text ist nicht zur Selbstdiagnose geeignet und ersetzt keine Beratung durch einen Arzt oder eine ausgebildete Fachkraft. Er dient lediglich dem Überblick über das Krankheitsbild bei gesunden Menschen und ist nach bestem Wissen recherchiert, verfasst und geprüft, ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben.

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Alice Ferchland

Alice Ferchland ist approbierte Apothekerin. Sie hat an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Pharmazie studiert und als Gastwissenschaftlerin einen Forschungsaufenthalt an der University of Sydney in Australien absolviert. Heute berät Sie zu pharmazeutischen Fragestellungen in Berlin und erleichtert den Zugang zur Gesundheitsversorgung durch digitale Gesundheitsplattformen wie MAYD als Produkt Managerin.

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Quellen
Verlauf
  1. Frauenaerzte im Netz. (n.d.). Diagnose, Ursachen und Auswirkungen von Prämenstruellem Syndrom (PMS). https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/praemenstruelles-syndrom-pms/ursachen/
  1. MSD Manual. (n.d.). Behandlungsmöglichkeiten von Prämenstruellem Syndrom (PMS). https://www.msdmanuals.com/de-de/profi/gyn%C3%A4kologie-und-geburtshilfe/menstruationsst%C3%B6rungen/pr%C3%A4menstruelles-syndrom-pms
  1. Lennecke, K. & Hagel, K. (2016). Selbstmedikation für die Kitteltasche: Leitlinien zur pharmazeutischen Beratung.
  2. Schäfer, P. (2017). Allgemeinpharmazie: Beratung und pharmazeutische Kompetenz.
  3. American College of Obstetricians and Gynecologists, Premenstrual Syndrome (PMS). www.acog.org. https://www.acog.org/womens-health/faqs/premenstrual-syndrome
  4. Mayo Clinic. Premenstrual syndrome (PMS) - symptoms and causes. Mayo Clinic. Published 2018. https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/premenstrual-syndrome/symptoms-causes/syc-20376780 
  5. ‌Sanskriti Mishra, Raman Marwaha. Premenstrual Dysphoric Disorder. Nih.gov. Published October 27, 2018. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK532307/

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