Krankheiten und Symptome
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Krankheiten und Symptome

Alles, was du über Hautpilz wissen solltest

Hautpilz ist unangenehm und sieht auch nicht besonders schön aus. Wenn die Haut juckt, schuppt oder durch eine Entzündung gerötet ist, solltest du die Infektion aktiv bekämpfen. Wir erklären dir, was du über deinen Hautpilz wissen solltest und wie du ihn wieder loswirst.

Veröffentlicht:
18.4.2023
Letzte Änderung:
18.4.2023
17
min.
Medizinisch geprüft von:
Alice Ferchland

Medizinisch geprüft

Dieser Artikel wurde medizinisch geprüft, um sicherzustellen, dass der Inhalt auf aktuellen und zuverlässigen medizinischen Forschungsergebnissen oder klinischen Studien basiert. Es wurden mögliche Risiken und Nebenwirkungen sowie Warnungen und Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigt und alternative Behandlungsoptionen wurden in Betracht gezogen. Die medizinische Prüfung garantiert jedoch nicht die absolute Richtigkeit und Genauigkeit des Inhalts, da die medizinische Forschung ständigem Fortschritt unterliegt. Die wissenschaftlichen Quellen, auf welchen die gebotenen Informationen beruhen finden sich im Anschluss des Artikels.
Frau mit einer Hautmykose

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Zusammenfassung

  • Hautpilz wird durch Fadenpilze (Dermatophyte), Hefepilze oder Schimmelpilze verursacht.
  • Die Erreger dringen über geschädigte Hautstellen in den Organismus ein oder können von einem angeschlagenen Immunsystem nicht ausreichend bekämpft werden.
  • Eine Hautpilzinfektion sorgt für gerötete und entzündete Stellen und schuppige, runde Herde. Manchmal treten weitere Symptome wie Juckreiz, entzündete Haarfollikel oder Fieber auf.
  • Für die Behandlung von Hautpilz stehen mehrere effektive Wirkstoffe zur Verfügung, die du rezeptfrei in der Apotheke erhältst oder von deinem Arzt verschrieben bekommst. Von Hausmitteln solltest du lieber die Finger lassen.
  • Sprich mit deinem Haus- oder Hautarzt, um herauszufinden, welches Medikament für dich am besten geeignet ist. Warte mit der Behandlung nicht zu lang: Ein unbehandelter Hautpilz kann sich zu einer chronischen Erkrankung entwickeln.

Das Wichtigste über Hautpilz in Kürze

Symptome und Dauer

Unterschiedliche Pilze rufen unterschiedliche Symptome hervor. Oft wird die betroffene Stelle entzündlich gerötet, die Haut schuppt sich und du spürst einen leichten oder stärkeren Juckreiz. Vorsicht: Unbehandelt können Hautpilzerkrankungen chronisch werden.

Ursachen und Übertragung

Hautpilzinfektionen entstehen durch eine Kombination aus einem Krankheitserreger – meist aus der Gruppe der Fadenpilze – und einer Schwachstelle im Körper. Typische Eintrittspforten für die Mikroorganismen sind die Zehenzwischenräume und geschädigte Hautstellen. Die Ansteckung selbst erfolgt dann von Mensch zu Mensch – das kann schneller gehen als gedacht.

Behandlung

Ein Hautpilz ist keine lebensbedrohliche Erkrankung, muss aber medikamentös behandelt werden. Von Hausmitteln solltest du die Finger lassen – ihre Wirksamkeit ist nicht erwiesen und sie können zu unangenehmen Nebenwirkungen führen.

Wann du zum Arzt musst

Viele Wirkstoffe erhältst du zwar ohne Rezept in der Apotheke. Grundsätzlich empfiehlt sich aber der Gang zum Haus- oder Hautarzt, denn er kann dich gezielt zur richtigen Behandlung beraten.

Fusspilz

Hautpilz – ein Überblick

Wenn es um die Infektionskrankheit Hautpilz geht, denken wir oft zuerst an Nagel- und Fußpilz sowie Infektionen im Genitalbereich. Tatsächlich können sich verschiedene Pilzarten aber fast überall am und manchmal auch im Körper ansiedeln und dort für unangenehme Hautpilz Symptome sorgen – sie lösen also eine entzündliche Hauterkrankung aus. Übertragen werden sie meist von Mensch zu Mensch, aber mit einigen Pilzen kann man sich auch beim Kontakt mit Tieren anstecken.

Unterscheiden sollten wir zwischen Dermatomykosen und Trichomykosen.[1] Dermatomykosen betreffen die oberen Hautschichten, die Schleimhäute, die Haare oder die Nägel. Trichomykosen lösen heftigere Symptome aus, weil die Pilze hier in tiefere Hautschichten, den Haarfollikel und sogar den Haarschaft eindringen. Beide Formen der Pilzinfektion werden von einer Reihe von Pilzen ausgelöst. Meistens sind Fadenpilze (Dermatophyte) die Übeltäter, aber auch Hefepilze und seltener Schimmelpilze sind mögliche Ursachen für Hautpilz.

Oberflächliche Pilzinfektionen werden in Deutschland bei über sechs Millionen Patienten jährlich diagnostiziert.[2] Der Hautpilz ist also eine häufige Erkrankung. Manchen Quellen zufolge betrifft der Nagelpilz (Onychomykose) schon 12 Prozent der Bevölkerung – und sogar 73 Prozent der Bergleute.[3] Jedes Jahr infiziert sich etwa jeder vierte Mensch mit einem Fadenpilz.[4] Wenn du vermutest, dass du einen Hautpilz hast, bist du damit also nicht allein!

Welche Symptome eine Infektion mit Hautpilz auslösen kann

Hautpilzinfektionen können am ganzen Körper auftreten, oberflächliche oder tiefergehende Symptome hervorrufen und durch verschiedene Pilzerreger ausgelöst werden. Zusätzlich wird jede der Kategorien auch von einer Vielzahl von Arten vertreten – es gibt also viele verschiedene Fadenpilze, Hefepilze und Schimmelpilze. Deshalb schauen wir uns im Folgenden die häufigsten Infektionskrankheiten durch Pilze an.

Tinea pedis (Fußpilz) und Onychomykose (Nagelpilz)

Pilzinfektionen der Füße und speziell der Nägel gelten als Zivilisationskrankheit – denn sie treten besonders häufig bei Menschen auf, die regelmäßig Schuhe aus Gummi und anderen künstlichen Materialien tragen.[1]

Die Tinea pedis kann in drei Formen vorkommen:[3]

  • Interdigitale Form: leichte Hautrötungen und Schuppung, die zwischen den Zehen beginnt und sich zu Bläschen entwickelt. Manchmal von einer bakteriellen Infektion begleitet.
  • Squamös-hyperkeratotische Form: Haut der Fußsohlen leicht bis mittelstark entzündet und von trockenen Schuppen überzogen – deshalb gehen viele Betroffene von trockener Haut aus.
  • Vesikulös-dyshidrotische Form: Bläschen am Fußgewölbe und den Fußkanten. Spannungsgefühl und Juckreiz.

Die Onychomykose kann infolge einer Fußpilzerkrankung oder auch unabhängig davon auftreten.[1] Anfangs entdeckst du vielleicht weißlich-gelbe Krümel unter den Nagelecken, die immer weiter unter den Nagel zu wandern scheinen. So breitet sich der Nagelpilz über Monate aus, bis der gesamte Nagel betroffen ist. Das lädt Bakterien und Schimmelpilze zur Besiedlung ein und führt zu schwarzen oder grünen Verfärbungen.

Gerade die Anzeichen für den Fußpilz und den Nagelpilz solltest du kennen, denn sie sind oft der Ausgangspunkt für weitere Hautpilzerkrankungen. Die auslösenden Pilze können schnell unbemerkt auf andere Körperbereiche, zum Beispiel die Hände, übertragen werden und sorgen dort für weitere Beschwerden.[3]

Handpilz

Tinea manuum – Pilzinfektion der Hände

Eine Pilzerkrankung zeigt sich oft erst einmal an nur einer Hand. Wir unterscheiden zwei Hauptformen der Infektion:[3]

  • Dyshidrosiforme Tinea manuum: Bläschen und Juckreiz an der Handfläche, den Handkanten und den Fingerseitenflächen.
  • Hyperkeratotisch-squamöse Form: gesamte Handinnenfläche mit feinen Schuppen bedeckt. Zusätzlich runde, besonders schuppige und schmerzhafte Herde.
juckende Kopfhaut

Tinea corporis et capitis – Ringelflechte am Körper und am Kopf

Im Mittelpunkt von Pilzinfektionen am Körper und Kopf stehen oft die Haare – sowohl der sanfte Flaum, der fast jeden Körperbereich bedeckt, als auch das längere Kopfhaar. Besonders oft betroffen sind Hautfalten, zum Beispiel unter den Brüsten. Die Erkrankung kann eine oberflächliche Dermatomykose oder eine tieferliegende Trichomykose sein – je nach betroffener Stelle und Erreger.[3]

  • Tinea corporis superficialis: nur wenig schuppende, aber entzündlich gerötete Stelle auf der Haut, die sich kreisförmig ausdehnt. Der Haarfollikel ist nur im oberen Bereich betroffen.
  • Tinea corporis profunda: der auslösende Pilz dringt tiefer in den Follikel ein. Manchmal Knotenbildung an der betroffenen Stelle, Fieber, Abgeschlagenheit oder angeschwollene Lymphknoten.

Die Tinea capitis konzentriert sich auf Kopfhaare, die sich gerade in der Wachstumsphase befinden. Sie betrifft vorrangig Kinder und kann unterschiedlich starke Symptome hervorrufen:[5]

  • leichte, unauffällige Schuppenbildung
  • glanzloses oder verfärbtes Haar
  • gerötete Kopfhaut
  • kreisrunde Herde, an denen das Haar knapp über der Haut abbricht
  • Haarausfall
  • Entstehung eines Abszesses, aus dem Eiter austritt

Besonders häufig kommen Tinea corporis und Tinea capitis bei Ringern vor. Diese Kombination wird deshalb auch Tinea gladiatorum genannt.[2] Betroffen sind sowohl Kinder und Jugendliche als auch gelegentlich die erwachsenen Sportler und Trainer. Regelmäßig wurden Ausbrüche der Tinea gladiatorum im Anschluss an internationale Wettkämpfe beobachtet.

Tinea inguinalis – Pilz an Hautstellen in der Leistengegend

Die Leistenflechte ist eine entzündliche Pilzinfektion, die zunächst in der Leistengegend oder an den inneren Oberschenkeln auftritt und sich von dort weiter ausbreitet.[3] Sie betrifft Männer häufiger als Frauen und kann bei Menschen, die überwiegend im Sitzen arbeiten, auch auf das Gesäß übergreifen. Die Tinea inguinalis, manchmal auch als Tinea cruris bezeichnet, erkennst du an folgenden Symptomen:

  • Rötungen oder rote Flecken an der Innenseite der Oberschenkel
  • Im Zentrum verblasst die Rötung oder wird bräunlich
  • Die Genitalien können ebenfalls betroffen sein
  • Ein brennendes Gefühl ist häufig, Juckreiz aber eher selten

Pityriasis versicolor – Flecken am Körper durch die Kleienpilzflechte

Im Gegensatz zu den oben genannten Pilzinfektionen ist die Pityriasis versicolor nicht ansteckend: Der Hefepilz, der diese Erkrankung auslöst, ist ein natürlicher Bestandteil der Hautflora.[1] Bei manchen Menschen wechselt er aus der ruhenden Form in die parasitäre Form und überwuchert die Haut überdurchschnittlich stark. So entstehen viele runde, hell- bis dunkelbraune Flecken, die sich im Nacken und am Rumpf häufen.

Die Pityriasis versicolor löst üblicherweise keine Entzündung aus – das Hauptsymptom ist die Fleckenbildung. Wenn die Haut durch Sonneneinstrahlung gebräunt wird, wandelt sich das Bild um: Die Flecken erscheinen dann heller als der Rest der Haut.

Mund mit einem Virus infiziert

Candidose – Infektionen mit Hefepilzen der Gattung Candida

Bei den meisten Menschen werden Hefepilze aus der Candidagruppe im Körper nachgewiesen.[1] Sie verursachen dort jedoch keine Probleme. Unter bestimmten Bedingungen vermehren sie sich aber übermäßig und bringen so die lokale Flora aus dem Gleichgewicht.

Besonders häufig betroffen sind die Schleimhäute im Mund und im Genitalbereich. Hefepilze können aber auch innere Organe wie den Magen und den Darm befallen. Eine Infektion mit Candidapilzen kann folgende Symptome auslösen:

  • Oberflächliche Pusteln mit einem leicht entzündeten Hof, die zu tiefroten, nässenden, runden und schuppigen Stellen werden. Manchmal jucken die betroffenen Bereiche stark.
  • Weißliche, meist leicht wegwischbare Beläge auf den Schleimhäuten im Mund- und Genitalbereich. Die Schleimhaut selbst ist gerötet.
  • Beim Mundhöhlensoor können die weißlichen Beläge in die Luft- und Speiseröhre wandern. Betroffen sind insbesondere Menschen mit einem schwächeren Immunsystem, zum Beispiel Kleinkinder oder erkrankte Menschen.

Hautpilz bei Risikogruppen

Menschen aus allen Bevölkerungs- und Altersgruppen können gleichermaßen von Infektionen mit Hautpilzen betroffen sein.

Allerdings kommen bestimmte Pilze besonders häufig in einzelnen Gruppen vor. Kleinkinder und ältere oder geschwächte Menschen leiden zum Beispiel überdurchschnittlich oft an Mundhöhlensoor. Auch die Tinea capitis bricht üblicherweise nur bei Kindern aus. Mit der Pubertät verändert sich die Zusammensetzung des hauteigenen Talgs: Er wirkt dann pilzabtötend, sodass die Tinea capitis bei Erwachsenen seltener vorkommt.[5]

Die Wahrscheinlichkeit, dass der häufigste Candidapilz, Candida albicans, im Genitalbereich nachgewiesen wird, ist bei schwangeren Frauen mit 30 Prozent deutlich erhöht.[1] Dementsprechend haben sie ein größeres Infektionsrisiko.

Für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, zum Beispiel aufgrund einer Erkrankung oder der Einnahme bestimmter Medikamente, sind viele Pilzinfektionen potenziell problematisch.[1] Ihr Körper kann der Erkrankung weniger effektiv entgegentreten und die Gefahr von Komplikationen infolge der Infektion steigt.

juckende Kopfhaut

Woher kommen Hautpilze und wie groß ist die Ansteckungsgefahr?

So unterschiedlich die vielen Erreger von Hautpilzerkrankungen sind, so vielfältig sind ihre Ursachen und Risiken. Wir erklären dir, woher dein Hautpilz kommt.

Ursachen für eine Infektion mit Hautpilz

Eine Infektion mit Hautpilz wird üblicherweise durch Fadenpilze (Dermatophyten) oder Hefepilze ausgelöst. In seltenen Fällen sind auch Schimmelpilze die Übeltäter.

Trichophyton rubrum ist besonders häufig für Fuß-, Nagel- und Handpilz sowie die Leistenflechte verantwortlich.[3] Eine Tinea corporis kann von fast allen Dermatophyten ausgelöst werden, darunter Trichophyton rubrum, Trichophyton mentagrophytes, Microsporum canis und Epidermophyton floccosum. Bisher wurde die Tinea capitis hauptsächlich durch Microsporum canis ausgelöst – einen durch Tiere übertragenen Pilz. Inzwischen gibt es aber immer mehr Fälle, in denen Trichophyton tonsurans von Mensch zu Mensch übertragen wurde und die Grundlage einer Tinea capitis bildete.[5] Die Pityriasis versicolor entsteht durch Malassezia furfur.[1] Ein Mundhöhlensoor oder eine Candidainfektion im Genitalbereich kann durch viele Vertreter der Candidagruppe ausgelöst werden – die Nummer 1 ist dabei Candida albicans.[1]

Füße im Wasser

Voraussetzungen, die die Infektion begünstigen

Damit eine Hautpilzinfektion entsteht, muss zunächst ein entsprechender Erreger vorhanden sein. Das allein reicht aber oft nicht aus, um eine Erkrankung hervorzurufen.

 Fadenpilze (Dermatophyte) sind insbesondere in folgenden Fällen effektiv:[1]

  • Feuchte Haut bei hohen Temperaturen, zu warmer Kleidung oder im Windelbereich
  • Hautkontakt zu kontaminierten Flächen oder Gegenständen, zum Beispiel im Schwimmbad
  • Enger Kontakt zu Menschen oder Tieren, die Träger des Erregers sind, zum Beispiel durch gemeinsame Benutzung von Handtüchern
  • Übergewicht, da sich die Pilze in feuchten Hautfalten absetzen
  • Geschwächte Immunabwehr und geschwächtes Immunsystem, zum Beispiel bei Neugeborenen, älteren Menschen, Erkrankungen wie Leukämie oder HIV
  • Stoffwechselstörungen, zum Beispiel bei Schwangerschaft, Diabetes mellitus, Eisen- oder Zinkmangel
  • Schockzustände wie starke Verbrennungen
  • Medikamente wie Östrogene oder Antibiotika
  • Bestimmte genetische Voraussetzungen – diese wurden bei Familien, in denen sich Pilzinfektionen häufen, nachgewiesen[4]

Infektionen mit Candidapilzen werden außerdem durch Reibung an den Schleimhäuten, zum Beispiel durch Zahnprothesen oder Harnkatheter begünstigt.

Hautarzt mit einer Patientin

Wie dein Arzt einen Hautpilz diagnostiziert

Vielleicht deuten deine Symptome und die Aktivitäten, denen du in letzter Zeit nachgegangen bist, schon darauf hin, dass du dir eine Hautpilzinfektion zugezogen haben könntest. Für die ideale Behandlung des Hautpilzes ist es aber wichtig, andere Erkrankungen auszuschließen. Dazu solltest du mit deinem Haus- oder Hautarzt sprechen.[5]

Oft kann ein Arzt schon durch Anschauen der betroffenen Hautstellen erkennen, ob es sich um eine Pilzinfektion handelt. Zur Sicherheit begutachtet er aber auch den Rest des Körpers, um keine weiteren Infektionen zu übersehen. Er kann auch etwas Material, zum Beispiel Schuppen oder sich ablösende Bläschen, mit einer Pinzette oder einem stumpfen Skalpell einsammeln und im Labor analysieren lassen. So kann der verantwortliche Erreger genau bestimmt werden – das erleichtert die Auswahl des geeigneten Medikaments.

Warum der Hautpilz so häufig auftritt

Eine Pilzerkrankung der Haut ist ein häufiges Problem – wenn es dich erwischt hast, bist du also nicht allein. Die Hürden für eine Ansteckung sind niedrig: Den besonders oft diagnostizierten Fußpilz sammelt man zum Beispiel auf dem Boden im Schwimmbad ein. An den trockenen, manchmal etwas rissigen Fußsohlen und in den ständig feuchten Zehenzwischenräumen hat der Hautpilz dann ein leichtes Spiel.[3]

Wer einmal einen Hautpilz, zum Beispiel an den Füßen, hat, überträgt ihn anschließend ganz unbewusst auf die Hände und andere Körperbereiche. Die häufigsten Pilzarten sind nicht wählerisch – sie sorgen von Kopf bis Fuß für Infektionen.[1]

Einen Hautpilz loszuwerden ist leichter gesagt als getan. Auch eine scheinbar ausgeheilte Infektion kann noch eine ganze Weile ansteckend sein.

Es ist deshalb wichtig, dass du dich genau an die Anweisungen deines behandelnden Arztes hältst und die Medikation nicht vorzeitig abbrichst.

Wie eine Hautpilzerkrankung verläuft

Du möchtest deinen Hautpilz bestimmt nicht ewig mit dir herumschleppen. Er ist nicht nur unangenehm und unansehnlich – er kann bei manchen Menschen auch für weitere gesundheitliche Probleme sorgen.

Wie lang dauert eine Hautpilzinfektion?

Hautpilze sind hartnäckig. Bleibt eine Erkrankung unbehandelt, so wird sie üblicherweise zu einer chronischen Infektion.[1] Dein Immunsystem kämpft dann zwar gegen die Erreger an, kann sie aber nicht vollständig ausschalten. Mit der Zeit entsteht ein Gleichgewicht, in dem deine Symptome zwar weniger stark sind, der Pilz aber dennoch dauerhaft auf deiner Haut präsent ist.

Welche Komplikationen löst ein Hautpilz aus?

Für viele Betroffene ist ein Hautpilz erst einmal ein unangenehmes, aber nicht lebensbedrohliches Problem. Anders sieht es bei bestimmten Risikogruppen aus.

Bei Kindern sowie Menschen mit einem geschwächten Immunsystem besteht ein erhöhtes Risiko, dass die Infektion sich übermäßig ausbreitet. Im schlimmsten Fall greift sie dann auch innere Organe wie den Magen oder den Darm an.

Wann zum Arzt?

Viele Medikamente zur Behandlung von Hautpilz sind zwar frei in der Apotheke erhältlich. Je nach Verursacher und betroffenem Körperbereich sollten aber unterschiedliche Mittel verwendet werden. Wenn du vermutest, einen Hautpilz zu haben, solltest du daher immer mit deinem Hausarzt oder Hautarzt sprechen. Bei Beschwerden im Genitalbereich ist alternativ auch ein Frauenarzt oder Urologe der richtige Ansprechpartner.

Hautpilz behandeln

Bei der Behandlung deines Hautpilzes solltest du einige wichtige Punkte beachten.

Hausmittel gegen Pilzinfektionen

Neben Essigbädern wird manchmal auch Knoblauch als Heilmittel bei Pilzerkrankungen empfohlen. Allerdings ist die Wirksamkeit dieser Hausmittel nicht nachgewiesen.[1] Deshalb solltest du vorsichtig sein: Schnell können Nebenwirkungen wie weitere Entzündungen auftreten. Bei Hautpilz solltest du die Lebensmittel lieber im Küchenschrank lassen und auf medikamentöse Unterstützung setzen.

Behandlung von Fußpilz

Medikamentöse Behandlung von Hautpilz

In den meisten Fällen reicht es aus, einen Hautpilz oberflächlich und lokal zu behandeln. Dafür haben sich einige verschiedene Wirkstoffe, genannt Antimykotika, etabliert. Möglicherweise empfiehlt dir dein Arzt eines der folgenden Mittel:[3]

  • Azole wie Clotrimazol, Miconazol, Econazol, Bifonazol und Tioconazol
  • Allylamine wie Naftifin und Terbinafin
  • Das Hydroxypyridon Ciclopiroxolamin
  • Das Morpholin Amorolfin

Diese Medikamente sind als Creme, Lösung, Gel, Paste oder Puder verfügbar und werden auf die betroffenen Stellen aufgetragen. Bei Hautpilz auf dem Kopf kann ein spezielles Shampoo eingesetzt werden.[5] Nagelpilz wird außerdem manchmal mit einem Medikament in Nagellackform behandelt. Achte darauf, die Behandlung lang genug durchzuführen, denn die Pilzsporen sind erst dann vollständig beseitigt, wenn die Haut sich einmal komplett erneuert hat.

Wenn topische Cremes nicht ausreichen, können zusätzlich auch Medikamente eingenommen werden. Dann verschreibt dir dein Arzt vielleicht Griseofulvin, Fluconazol, Itraconazol oder Terbinafin in Tablettenform.[3]

gesunder Fuß

Wie du deine Haut vor Hautpilz schützt

Eine Pilzinfektion der Haut ist lästig und unangenehm. Im Idealfall sorgst du deshalb dafür, dass es gar nicht so weit kommt. Deine Chancen stehen gut, wenn du ein paar einfache Regeln befolgst:[1]

  • Wo andere Menschen barfuß unterwegs sind, solltest du es nicht sein! Trage im Schwimmbad und in der Gemeinschaftsdusche der Sporthalle Badeschlappen.
  • Trockne deine Füße und insbesondere die Zehenzwischenräume immer sorgfältig ab.
  • Vermeide Strümpfe und Socken, in denen deine Füße lang feucht bleiben. Stichwort: Atmungsaktivität.
  • Teile dir keine Handtücher, Waschlappen, Haarbürsten oder Kopfbedeckungen mit anderen Menschen.[5]
  • Wechsle deine Socken und Unterwäsche täglich und wasche sie bei mindestens 60 Grad – das gilt auch für Handtücher.

Fazit

Ein Hautpilz macht keinen Spaß. Umso wichtiger ist es, dass du dich bei Hautpilz Symptomen schnell um eine passende Behandlung bemühst. Mit dem richtigen Medikament stehen deine Heilungschancen gut – von Hausmitteln solltest du hingegen die Finger lassen.

Wenn dein Hausarzt oder Hautarzt einen passenden Wirkstoff empfohlen hat, liefern wir dir das entsprechende Medikament innerhalb von 30 Minuten nachhause. Bei weiteren Fragen beraten dich unsere Apotheker-vor-Ort per MAYD App – so kannst du ganz selbstbewusst mit der Hautpilzbehandlung starten.

Wichtiger Hinweis: Dieser Text ist nicht zur Selbstdiagnose geeignet und ersetzt keine Beratung durch einen Arzt oder eine ausgebildete Fachkraft. Er dient lediglich dem Überblick über das Krankheitsbild bei gesunden Menschen und ist nach bestem Wissen recherchiert, verfasst und geprüft, ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben.

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Alice Ferchland

Alice Ferchland ist approbierte Apothekerin. Sie hat an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Pharmazie studiert und als Gastwissenschaftlerin einen Forschungsaufenthalt an der University of Sydney in Australien absolviert. Heute berät Sie zu pharmazeutischen Fragestellungen in Berlin und erleichtert den Zugang zur Gesundheitsversorgung durch digitale Gesundheitsplattformen wie MAYD als Produkt Managerin.

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Quellen
Verlauf

[1] Fritsch, Peter: Dermatologie Venerologie. Springer-Verlag Berlin und Heidelberg, 2004.

[2] Nenoff, Pietro et al.: Pilzinfektionen der Haut und Nägel. Hautarzt 2021; 72:843-846. https://doi.org/10.1007/s00105-021-04886-2

[3] Seebacher, Claus et al.: Tinea der freien Haut. Leitlinien der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft und der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft. AWMF online 2008.

[4] Gnat, Sebastian et al.: Genetic Predisposition and its Heredity in the Context of Increased Prevalence of Dermatophytoses. Mycopathologia 2021; 186:163-176. https://doi.org/10.1007/s11046-021-00529-1

[5] Mayser, Peter et al.: AWMF-S1-Leitlinie Tinea capitis. AWMF online 2019.

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