Krankheiten und Symptome
Inhaltsverzeichnis
Krankheiten und Symptome

Alles Wissenswerte über Durchfall

Veröffentlicht:
24.4.2023
Letzte Änderung:
24.4.2023
11
min.
Medizinisch geprüft von:
Alice Ferchland

Medizinisch geprüft

Dieser Artikel wurde medizinisch geprüft, um sicherzustellen, dass der Inhalt auf aktuellen und zuverlässigen medizinischen Forschungsergebnissen oder klinischen Studien basiert. Es wurden mögliche Risiken und Nebenwirkungen sowie Warnungen und Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigt und alternative Behandlungsoptionen wurden in Betracht gezogen. Die medizinische Prüfung garantiert jedoch nicht die absolute Richtigkeit und Genauigkeit des Inhalts, da die medizinische Forschung ständigem Fortschritt unterliegt. Die wissenschaftlichen Quellen, auf welchen die gebotenen Informationen beruhen finden sich im Anschluss des Artikels.

Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze

  • Durchfall entsteht meist durch eine Infektion, Lebensmittelunverträglichkeiten oder seltener auch durch eine ernsthafte Erkrankung.
  • Mediziner reden von Durchfall, wenn der Stuhlgang häufiger als dreimal am Tag auftritt und sehr weich oder flüssig ist.
  • Der Körper verliert bei Durchfällen Wasser und Salze, dadurch entsteht ein erhöhter Flüssigkeitsbedarf.  
  • Die meisten Infektionskrankheiten des Magen-Darm-Traktes sind ansteckend.
  • Durchfälle kombiniert mit Symptomen wie Fieber und Schleim oder Blut im Stuhl sollten ärztlich abgeklärt werden.

Durchfall, eine häufige Erscheinung

Fast jeder war schon einmal von unangenehmen, wässrigen Durchfall betroffen. Durchfall schützt den Körper. Durch die erhöhte Darmbewegung, die bei Durchfall eintritt, werden Erreger oder Gifte, die den Durchfall auslösen, schneller aus dem Körper transportiert.

Fachsprachlich auch Diarrhoe genannt, sind Durchfälle eine sehr häufig vorkommende Erkrankung des Magen-Darm-Traktes.

magen-darm-trakt

Symptome von Durchfallerkrankungen

Eine Magen-Darm-Infektion beginnt meist mit plötzlichem, starkem Unwohlsein, kombiniert mit Durchfall wie Wasser, schwallartigem Erbrechen, Blähungen und Krämpfen. Der Infekt kommt oft mit Fieber-Symptomen wie Kopfschmerzen und Gliederschmerzen einher.

Oft wird ein häufiger Gang zur Toilette von Betroffenen schnell als Durchfall diagnostiziert. Aber: Ein Stuhl, der breiiger oder dünnflüssiger als sonst ist, ist im medizinischen Sinne noch kein Durchfall und sollte auch nicht als besorgniserregend empfunden werden. 

Mediziner sprechen von Durchfall, wenn mindestens dreimal innerhalb von 24 Stunden ein breiiger oder wässriger Durchfall auftritt. Häufige begleitende Symptome von akutem Durchfall sind Bauchschmerzen und Übelkeit. Oft kommen auch noch Fieber, Gliederschmerzen, sowie Kopfschmerzen hinzu.

Durch den erhöhten Wasserverlust kann es zu Problemen mit dem Kreislauf kommen oder Schwindel eintreten. Diese Symptome sind ein Hinweis auf einen gestörten Wasser- und Elektrolythaushalt. Der Arzt kann in diesen Fällen besonders schnell durch Kochsalzinfusionen helfen. 

Durchfall bei Risikogruppen

Durchfall kann je nach Gesundheitszustand, Alter und Lebensumständen für manche gefährlicher sein als für andere. Schwangere, Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, Kinder und ältere Menschen gehören zu den Risikogruppen, die es mit Durchfall besonders schwer treffen kann.

Ein schwaches Immunsystem kann viele Gründe haben. Medikamente, Autoimmunerkrankungen, Krebstherapie, Stress, Alter und viele weitere.

Vulnerable Personen haben generell ein erhöhtes Risiko für Infektionen. Infektiöse Durchfallerkrankungen verlaufen bei Risikogruppen meist schwerer und können lebensbedrohlich werden. Oft ist auch der hohe Wasserverlust bei einer Durchfallerkrankung gefährlich - bei Risikogruppen trocknet der Körper schneller aus.

Durchfall bei Säuglingen und Kindern

Bei Säuglingen ist ein unregelmäßiger Stuhlgang normal. Die Häufigkeit variiert, sodass erst ab fünf auffällig weichen oder flüssigen Stuhlgängen von Durchfall gesprochen wird. Ab dem Kleinkindalter ist, ebenso wie bei Erwachsenen, von drei Stuhlgängen pro Tag die Rede von Durchfall.

Schwangere sind oft von Durchfall geplagt

Viele werdenden Mütter stellen in der Schwangerschaft ihre Ernährung um. Aber auch ohne Ernährungsumstellung - der Körper verändert sich in dieser intensiven Zeit. Gegen Ende der Schwangerschaft wird die Verdauung beeinträchtigt, weil die Gebärmutter auf den Magen-Darm-Trakt drückt. Während der gesamten neun Monate der Schwangerschaft leiden viele Frauen abwechselnd an leichtem Durchfall, Verstopfung oder Blähungen.

schwangere Frau auf dem Weg zur Toilette

Besteht ein wässriger Stuhl länger als drei Tage, dann kann es für schwangere Frauen gefährlich werden. Bei besonders starkem Durchfall dehydriert der Körper, das bedeutet, dass er austrocknet. Dadurch kann es durch einen Mangel an Nährstoffen für Mutter und Kind gefährlich werden.

Kommen Fieber, Abgeschlagenheit, Kreislaufprobleme hinzu und wird der Durchfall zunehmend schmerzhafter, dann ist der Gang zum Arzt ratsam. Listeriose kann eine gefährliche Infektion für das Ungeborene sein, bei der es zur Frühgeburt oder im schlimmsten Fall zur Totgeburt kommen kann.

Die bakterielle Vaginose kann auf Grund einer Schmierinfektion durch eine Magen-Darm-Infektion ausgelöst werden. Diese bakterielle vaginale Infektion entsteht durch die Keime im wässrigen Stuhl und kann in der Schwangerschaft vorzeitige Wehen auslösen. Die Vaginose muss zudem medikamentös behandelt werden, um einen zu frühen Fruchtblasensprung oder eine Frühgeburt zu vermeiden.

Elektrolyte können vom Arzt verschrieben werden und helfen bei Durchfall in der Schwangerschaft den hohen Flüssigkeits- und Elektrolytverlust auszugleichen. Nach Absprache mit dem Arzt können in der Regel auch Kohletabletten, Tonerde und Apfelpektin, die den Stuhl bei Durchfall verfestigen können, ohne Bedenken eingenommen werden.

Bei pharmazeutischen Durchfallmedikamenten hingegen ist mehr Vorsicht geboten. Sie legen die Muskulatur des Magen-Darm-Traktes lahm, können starke Nebenwirkungen hervorrufen und benötigen eine eingehende Betreuung vom Arzt.

Durchfälle bei älteren Menschen

Ältere Menschen beklagen sich oft über Verdauungsprobleme, leiden unter Verstopfungen, Durchfall und Blähungen. Der Grund dafür: Der Körper und somit auch die inneren Organe altern. Dadurch kommt es zu einer langsameren Funktion des Darmes, viele leiden unter chronischem Durchfall. Chronisch entzündliche Darmerkrankungen können Durchfall auslösen, der über längere Zeit anhält. Besteht Durchfall über zwei Wochen und ist die Stuhlentleerung öfter als dreimal täglich und sehr weich bis flüssig, sollten die Beschwerden medizinisch abgeklärt werden.

ältere Frau mit Magenproblemen

Der akute Durchfall in Form einer Magen-Darm-Infektion, als auch der chronische Durchfall kann für Menschen in höherem Alter gefährlich werden. Der Verlust von Flüssigkeit, Elektrolyten und Mineralstoffen sowie die damit verbundene Dehydrierung des Körpers kann zu Verwirrtheit, Bewusstlosigkeit, Herzproblemen, Thrombosen und Harnwegsinfekten führen.

Bei älteren Menschen sind die Ursachen für chronischen Durchfall oft ein Reizdarm, aber auch die regelmäßige Einnahme von Medikamenten, psychischer Stress oder verschiedenen Unverträglichkeiten. Gerade aber weil ältere Menschen zur Risikogruppe gezählt werden, ist eine Behandlung unter ärztlicher Aufsicht besonders wichtig.

Diarrhö bei immungeschwächten Personen

Hat man einen gesunden Darm, ist das Immunsystem stärker, denn im Darm findet sich eine Großzahl von Abwehrzellen. Deswegen können Krankheiten wie Magen-Darm-Infektionen, die Darmflora schädigen und das Immunsystem schwächen.

Da abwehrschwache Menschen von vornherein deutlich anfälliger für Infektionen sind, besteht ein höheres Risiko, sich schneller mit einer Durchfallerkrankung zu infizieren. Auch der Verlauf einer Magen-Darm-Infektion ist bei Abwehrschwäche heftiger, weswegen Menschen mit einem schwachen Immunsystem einen größeren Wert auf Hygiene legen sollten. So kann die Kontamination mit Erregern eingedämmt und das Risiko minimiert werden.

Ursachen einer Durchfallerkrankung

Durchfall hat den Effekt, dass Gifte und Erreger schnell aus dem Körper transportiert werden. Es beschleunigt also die Genesung. Die Ursachen für Durchfall können sehr unterschiedlich sein, dabei wird zwischen akutem und chronischem Durchfall unterschieden.

Akuter Durchfall

Ein akuter Durchfall wird in der Regel von Viren oder Bakterien verursacht. Die bekanntesten Erreger sind Noro-, Adeno- und Rotaviren sowie Salmonellen und Campylobacter-Bakterien. Sie gelangen durch den Verzehr von verdorbenen Lebensmitteln oder durch andere Infektionswege in den Körper.

Manche Magen-Darm-Erkrankungen sind hochansteckend. Die Viren und Bakterien können über viele Wege in den Körper gelangen. Über den Kontakt mit den Ausscheidungen, also dem Erbrochenem oder dem Stuhl, über Gegenstände wie verunreinigte Toiletten oder Waschbecken, über das Wasser oder Nahrungsmittel. Diesen Infektionsweg nennt man Schmierinfektion.

Sie entsteht durch indirekte Ansteckung, über das Anfassen von kontaminierten Gegenständen und den anschließenden Kontakt mit Körperöffnungen wie Mund oder Nase.

Fremdartige Bakterien wie Shigellen oder Kolibakterien, mit welchen man auf Reisen in Kontakt kommen kann, können Infektionen auslösen. Der berühmte Reisedurchfall dämpft den Urlaub meist für mehrere Tage.

Reisedurchfall

Insbesondere in tropischen Ländern sind die Hygienestandards anders als gewohnt. Deswegen sollte auf Reisen, wenn man auf Nummer sicher gehen will, auf frisches Obst und Gemüse verzichtet werden, insofern es ungeschält ist. Von Leitungswasser ist dringend abzuraten, dies sollte weder zum Trinken noch zum Kochen verwendet werden. Beim Verzehr von Fisch und Fleisch sollte darauf geachtet werden, dass dieses stets komplett durch ist und keine rosa Stellen mehr zu sehen sind.

Aber nicht nur Bakterien und Viren lösen Durchfälle aus. Es gibt noch einige andere Ursachen, welche zu Bauchschmerzen und Durchfall führen können:

  • Scharfes Essen
  • Lebensmittelvergiftungen
  • Ungewohntes Essen
  • Koffein und Teein
  • Nebenwirkungen von Medikamenten, insbesondere Antibiotika

Chronischer Durchfall

Die innere Medizin spricht von chronischem Durchfall, wenn die Symptome über vier Wochen anhalten. Sie können einen Hinweis auf verschiedene Erkrankungen geben. Chronischer Durchfall kann ausgelöst werden durch:

  • Reizdarmsyndrom
  • Lebensmittelunverträglichkeit auf Gluten oder Laktose
  • Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn
  • Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse
  • Erkrankungen der Schilddrüse
  • Krebserkrankungen und Krebsbehandlungen

Das enterische Nervensystem, welches auch Bauchhirn genannt wird, steht mit dem kompletten Nervensystem in Verbindung. Rückenmark und das zentrale Nervensystem im Kopf sind mit dem Bauchhirn verknüpft, deswegen wird der Darm auch als zweites Gehirn gesehen.

Ist der Mensch zu viel Stress ausgesetzt, reagiert früher oder später unweigerlich der Körper. Anhaltende Angstzustände oder Stress haben unmittelbaren Einfluss auf die Verdauung.

Selbsttest durch Fasten

Es gibt zwei unterschiedliche Wege, wie es zu Diarrhoe kommt. Durch Entzündungen oder durch Osmose. Durch Fasten, also dem Nahrungsmittel-Entzug, kann man selbst testen, welche Art von Durchfall einen betrifft. 

Entzündung

Eine Entzündung im Darm wird oft durch Viren oder Bakterien im Darm ausgelöst und führt zu einem erhöhten Verlust von Salzen und Wasser. In heftigen Fällen scheidet man auch Schleim und Blut im Stuhl aus. Diese Art von Durchfall lässt sich durch Fasten nicht beheben.

Osmose

Eine osmotischer Durchfall entsteht durch Lebensmittelunverträglichkeiten. Verbleiben zu viele Stoffe wie Fett, Histamin oder Stärke im Darm, versucht dieser durch Verdünnung die Stoffe auszuschwemmen. Dadurch entsteht eine Art Durchfall, welcher durch Fasten aufhört.  

Untersuchungen bei Durchfall

Durchfall ist keine eigene Krankheit, sondern immer ein Symptom einer Krankheit. Tritt ein wässriger, flüssiger Stuhlgang öfter als dreimal am Tag auf, spricht der Arzt von einer Diarrhoe. Besteht dieser länger als zwei Wochen, wird von chronischem Durchfall gesprochen.

Akuter Durchfall tritt in den meisten Fällen innerhalb von 24 Stunden auf. Meist ist der Grund für Durchfall wie Wasser kein dramatischer und klingt nach ein paar Tagen wieder ab. Manchmal können die Symptome aber auch ein Hinweis auf eine ernsthafte Erkrankung sein und benötigen eine Untersuchung zur Sicherung einer Diagnose sowie der Einleitung einer Therapie.

Darmuntersuchung zum Nachweis von Darmviren

Der erste Schritt ist die Anamnese. Der Arzt befragt die betroffene Person zur Krankheitsgeschichte. Dabei werden Fragen gestellt zur Dauer der Beschwerden, der Konsistenz des Stuhls, der Stuhlfrequenz, ob der Durchfall schleimig oder blutig ist, ob Fieber, Schmerzen und Erbrechen vorkommen und auch ob Vorerkrankungen wie eine Schilddrüsendysfunktion vorliegen.

Dadurch erhält der Arzt genügend Informationen, um sich ein erstes Bild zu machen und kann eventuell direkt Schlüsse ziehen. Anschließend folgt eine körperliche Untersuchung. Der Bauch wird abgetastet, ist er hart, schmerzhaft oder nur an bestimmten Stellen empfindlich auf Druck?

Stuhlproben und Blutproben werden zur Untersuchung entnommen, um Entzündungswerte zu messen oder Erreger aufzuspüren.

Ultraschallverfahren oder eine MRT-Untersuchung können den Körper durchleuchten und Entzündungen oder Blutungen erkennen. Diese Untersuchungen ermöglichen es, direkt alle Organe zu beurteilen, denn nicht immer ist die Ursache von Durchfall aufgrund von Darmerkrankungen.

Und auch von Innen können Untersuchungen helfen, die Ursache zu finden. Darmspiegelungen entdecken Polypen und Tumore. Bei Bedarf kann direkt eine Probe entnommen und auf Zellstörungen untersucht werden.

Saisonale Magen-Darm-Infektionen

Durchfall kann chronisch oder akut sein. Der akute Durchfall hat sogar eine Hochsaison. Die meisten Krankheitsfälle treten in der Winterzeit bis zum Frühling auf. Jedes Jahr schießen in dieser Zeit laut langjährigen Statistiken des Robert-Koch-Instituts die Zahlen von Magen-Darm-Infektionen in die Höhe.

Krankheitsverlauf von Durchfall

Akuter Durchfall sorgt für wässrigen Stuhl, der plötzlich auftritt. Je nachdem wie stark der Erreger, die Vergiftung oder die Unverträglichkeit ist, kann der Durchfall innerhalb von wenigen Minuten bis zu innerhalb von 24 Stunden auftreten.

Chronischer Durchfall kann entweder plötzlich auftreten oder sich allmählich anbahnen, die Konsistenz des Stuhls wird stetig dünner, die Beschwerden heftiger.

Dauer

Akuter Durchfall ist meist nach einigen Tagen bis hin zu einer Woche verschwunden. Bei chronischem Durchfall halten die Symptome über einen längeren Zeitraum von mindestens zwei Wochen an.

Komplikationen

Durch heftigen Durchfall kann sich eine akute, lebensbedrohliche Situation ergeben. Dies passiert, wenn durch den starken Durchfall der Körper stark dehydriert ist. Wenn der Körper einen großen Mangel an Elektrolyten und Flüssigkeit vorweist, tritt Schwäche ein und der Blutdruck fällt ab. Dadurch können Bewusstlosigkeit und andere ernsthafte Störungen auftreten, wie beispielsweise eine Herzrhythmus-Störung.

Da Magen-Darm-Infektionen oft hoch ansteckend sind, ist es wichtig, dass man andere schützt. Nicht selten erkranken komplette Familien, weil dieselbe Toilette benutzt wird. Deswegen ist es wichtig, dass nach jedem Toilettengang Hänge gründlich gewaschen werden, um das Risiko und mögliche Komplikationen für andere zu minimieren.

Wann sollte ein Arzt bei Durchfällen konsultiert werden?

Generell gilt, halten die Symptome länger als drei Tage an, bestehen starke Schmerzen und klingt das Fieber nicht ab, sollte der Arzt hinzugezogen werden, denn manche Infektion benötigt eine antibiotische Behandlung. Ist Schleim oder Blut im Stuhl zu erkennen, sollte eine schwerwiegende Erkrankung ärztlich abgeklärt werden.

Besteht schon eine Erkrankung, welche einer regelmäßigen Medikamenteneinnahme bedarf, können durch die Durchfälle die Wirkstoffe der Medikamente meist nicht mehr komplett vom Darm absorbiert werden. Die Wirkung lässt nach oder tritt im schlimmsten Fall überhaupt nicht ein. Deswegen sollten Menschen, die täglich Medikamente einnehmen, bei Durchfällen die Ratschläge eines Arztes aufsuchen.

Behandlung von Durchfallerkrankungen

Da durch die stärkere Darmaktivität der zugeführten Nahrung weniger Wasser entzogen werden kann, ist es bei Durchfall besonders wichtig, viel zu trinken. Aber auch der Durchfall an sich führt zu Wasserverlust, die erhöhte Ausscheidung.

Besteht der akute Durchfall aufgrund einer Magen-Darm-Infektion und werden die Beschwerden von alleine nicht besser, leitet der Arzt eine antibiotische Behandlung ein.

Bei chronischem Durchfall sehnen sich Betroffene nach einer Pause, meist ist es ein wässriger Durchfall ohne Übelkeit. Es gibt Medikamente, die Durchfall stoppen können, da diese aber nicht die Ursache angehen, bewirken diese Medikamente auf Dauer nichts. Diese Medikamente sollten nur genutzt werden, wenn Durchfall akut ist. Je nach Ursache sollte eine passende Behandlung mit dem Arzt besprochen werden.

Hausmittel gegen Durchfall

Bei Diarrhoe sollte man besonders viel trinken, stilles Wasser und Tee. Fenchel wirkt bei Blähungen, Kamille hat entzündungshemmende Eigenschaften und Pfefferminze dämpft Übelkeit und wirkt entkrampfend. All diese positiven Eigenschaften können helfen, den Heilungsprozess bei Durchfallerkrankungen zu beschleunigen. Die Wirkstoffe der Kräuter gibt es auch als Tropfen, welche mit viel Wasser getrunken werden können.

eine Frau, die Wasser trinkt

Da der Körper bei Durchfällen sehr viel Wasser verliert, ist eine hohe Flüssigkeitszufuhr besonders wichtig. Auch Elektrolyte, Salze und Zucker werden ausgeschwemmt und sollten nachgeführt werden, um Kreislaufprobleme zu vermeiden. Mit einer passenden Ernährung kann unterstützend dazu beigetragen werden, den Körperhaushalt auszubalancieren. Lebensmittel wie Zwieback, Tee, Brühe, Gurke, Reis oder Banane können besonders mild zu mehr Kräften verhelfen.

Verzichtet werden sollte auf Lebensmittel, die den Körper übersäuern oder die schwer verdaulich sind. Säfte, fettige Lebensmittel und auch Kaffee tragen zu dieser Übersäuerung bei. Obwohl Obst und Gemüse gesunde Lebensmittel sind, bei einer Durchfallerkrankung sollte man diese lieber meiden, denn auch wie Vollkornprodukte sind sie schwer verdaulich. Während des Durchfalls sollte besser zu leicht verdaulichen Lebensmitteln gegriffen werden, welche dem Darm nicht noch mehr Arbeit abverlangen.

Wie bei jeder Erkrankung ist es wichtig, dem Körper ausreichend Ruhe zu geben. So kann er sich auf die Bekämpfung der Erreger konzentrieren und sich davon erholen. 

Eine gründliche Hygiene ist insbesondere bei Magen-Darm-Erkrankungen wichtig, da diese oft hoch-infektiös sind, sollte die Verbreitung der Erreger so gut wie möglich eingedämmt werden. Hände sollten regelmäßig gewaschen und gründlich gereinigt werden.

Rezeptfreie Medikamente aus der Apotheke

In Apotheken finden sich viele unterstützende Mittel, die zu schnellerem Wohlbefinden verhelfen können. Spezielle Trinklösungen gleichen Defizite im Elektrolythaushalt aus und führen Flüssigkeit zu.

Medikamente, die den Stuhl festigen, sollten nur im Ausnahmefall genommen werden, bestenfalls in Rücksprache mit dem Arzt. Es kann zu Komplikationen kommen, statt Durchfall zu Verstopfung. Das Problem dabei: Die schützende Reaktion des Durchfalles, also das Loswerden von Erregern, wird durch diese Medikamente gehemmt. Im schlimmsten Fall werden die Krankheitserreger gar nicht mehr ausgeschieden, die Krankheit verlängert sich. 

Dem Durchfall vorbeugen

Um Durchfall möglichst zu vermeiden, gibt es einige Tipps. Lebensmittel, die schnell verderblich sind und tierischen Ursprungs, sollten stets unter 7 Grad gekühlt werden. Salmonellen auf Fleisch, Fisch und Geflügel können sich so nicht vermehren. Auch Eier sollten bestenfalls kühl gelagert werden.

Alleine die Kühlung schützt nicht vor Magen-Darm-Infektionen. Die Zubereitung von bestimmten Lebensmitteln ist auch ausschlaggebend. Rohes Fleisch sollte gut durchgebraten werden, um sicherzugehen, dass die Salmonellen abgetötet werden. Nach der Zubereitung sollten die verwendeten Küchenutensilien gut gereinigt und die Küchentücher über 60 Grad gewaschen werden.

Lebensmittel, die zu scharf oder zu fettig sind, sollten in Maßen gegessen werden. Bei Lebensmittelunverträglichkeiten sollte auf die jeweiligen Lebensmittel so gut wie möglich verzichtet werden. Alkohol und Koffein können auch zu Durchfall führen, deswegen lohnt es sich, diese Genussmittel nur selten zu konsumieren.

Regelmäßiges Händewaschen und auch Händedesinfektion schützen vor Schmierinfektionen. Deswegen ist es besonders wichtig, auf eine gründliche Hygiene zu achten, um sich und andere zu schützen. Noch besser: anschließende Händedesinfektion, diese kann die Ansteckungsgefahr deutlich reduzieren. Wohnt man in einem Haushalt mit mehreren Personen und hat mehrere Toiletten, sollte eines nur für die erkrankte Person genutzt werden.

Auch Bettwäsche und Kleidung sollten bei einer Infektion unbedingt bei 60 Grad oder mehr gewaschen werden, um Keime abzutöten.

Fazit

Durchfall ist eine sehr unangenehme Sache und in den meisten Fällen zum Glück schnell vorbei. Durch einfache Gewohnheiten kann man einer Infektion vorbeugen. Kommt es dennoch zu einer Durchfallerkrankung, sollte man sich stets selbst daran erinnern, sehr viel zu trinken. Es gibt viele Mittel, die bei Diarrhö helfen, bleiben die Probleme aber bestehen, muss ein Arzt helfen, die Gründe für den Durchfall zu finden.

Bei akutem Durchfall fällt es schwer, aus dem Haus zu gehen. Die MAYD App kann mit einer Beratung bei einer Apotheke vor Ort helfen und hilfreiche Medikamente innerhalb von 30 Minuten direkt nach Hause liefern.

Profilbild Alice Ferchland lächelnd
Medizinisch geprüft von
Alice Ferchland

Alice Ferchland ist approbierte Apothekerin. Sie hat an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Pharmazie studiert und als Gastwissenschaftlerin einen Forschungsaufenthalt an der University of Sydney in Australien absolviert. Heute berät Sie zu pharmazeutischen Fragestellungen in Berlin und erleichtert den Zugang zur Gesundheitsversorgung durch digitale Gesundheitsplattformen wie MAYD als Produkt Managerin.

Lernen Sie unsere Redaktion kennen
Profilbild Alice Ferchland lächelnd
Medizinisch geprüft von
Alice Ferchland
Mehr zum Autor
Themen
Durchfall
Infektion
Bauchschmerzen
Artikel bewerten
4.6
6
Bewertungen
Thank you! Your submission has been received!
Oops! Something went wrong while submitting the form.