Krankheiten und Symptome
Inhaltsverzeichnis
Krankheiten und Symptome

Blähungen: Wie Sie Bauchbeschwerden effektiv lindern können

Veröffentlicht:
28.4.2023
Letzte Änderung:
28.4.2023
9
min.
Medizinisch geprüft von:
Alice Ferchland

Medizinisch geprüft

Dieser Artikel wurde medizinisch geprüft, um sicherzustellen, dass der Inhalt auf aktuellen und zuverlässigen medizinischen Forschungsergebnissen oder klinischen Studien basiert. Es wurden mögliche Risiken und Nebenwirkungen sowie Warnungen und Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigt und alternative Behandlungsoptionen wurden in Betracht gezogen. Die medizinische Prüfung garantiert jedoch nicht die absolute Richtigkeit und Genauigkeit des Inhalts, da die medizinische Forschung ständigem Fortschritt unterliegt. Die wissenschaftlichen Quellen, auf welchen die gebotenen Informationen beruhen finden sich im Anschluss des Artikels.
Bild einer unzufriedenen jungen europäischen Frau, die sich die Nase zuhält, weil sie schlecht riecht oder ekelhaft stinkt.

Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze

  • Im menschlichen Körper entstehen während des Verdauungsprozesses Gase, die über die Lunge, teils über den Darm abgelassen werden.
  • Blähungen sind in den meisten Fällen harmlos.
  • Bestehen Beschwerden länger, sollten die Blähungen medizinisch abgeklärt werden.
  • Blähungen sind keine eigenständige Erkrankung, sondern vielmehr eine Symptomatik.

Blähungen, normal und dennoch tabuisiert

Jeder kennt sie. Dennoch wird viel darüber geschwiegen, denn Blähungen sind insbesondere wegen dem teils strengen Geruch der Winde, die aus dem Darm entweichen, ein Tabuthema. Was Kinder am "Pups" amüsant finden, ist Erwachsenen meist peinlich.

Dabei sind Blähungen auch bei gesunden Menschen völlig normal und sogar überlebenswichtig. Nur in seltenen Fällen steckt ein schwerwiegendes Problem wie eine Krankheit dahinter.

Mit Blähungen, fachsprachlich Meteorismus genannt, sind zwei verschiedene Arten von Gasansammlungen gemeint. Zum einen der Blähbauch und zum anderen die Flatulenzen. Umgangssprachlich aber versteht man unter Blähungen meist die Flatulenz, den Abgang von Gasen über den Darm, meistens „Furz“ oder „Pups“ genannt.

Was sind Blähungen?

Blähungen sind genau genommen eine Ansammlung von verschiedenen Gasen, die während des Verdauungsprozesses entstehen - Methan, Wasserstoff, Kohlendioxid und auch schwefelhaltige Gase. Die Gase gelangen zu einem Teil über die Darmwände in den Blutkreislauf weiter zur Lunge, wo sie abgeatmet werden. Der restliche Teil der Darmgase wandert über den Darm hin zum Enddarm, wo sie als "Pups" ausgeschieden werden. Insbesondere Schwefel ist ursächlich für eine stark riechende Flatulenz. Schwefelgase, welche durch proteinreiche Ernährung verstärkt produziert werden, entstehen bei der Zersetzung der Nahrung durch Darmbakterien.

Frau mit Blähungen

Werden die Gase, die sich während des Verdauungsprozesses bilden, nicht ausgeschieden, können Blähungen entstehen.

Symptome bei zu viel Luft im Bauch

Am häufigsten treten Blähungen nach dem Essen auf und verschwinden nach einigen Stunden bis Tagen wieder. Zu den typischen Symptomen gehören ein aufgeblähtes Gefühl im Bauchraum, Bauchkrämpfe und Bauchschmerzen. Der Darm blubbert und brodelt spürbar. Hinzu kommen unangenehm riechende Darmwinde, manchmal in hörbarer Lautstärke. Aufgrund des Geruches und der Hörbarkeit ist unter Anwesenheit von anderen Menschen der Versuch oft groß, die Flatulenzen zu verheben, wodurch akute Beschwerden intensiviert werden können.

Bakterien im Darm

Wird die Konzentration der Darmgase höher, können durch die Luft im Darm stechende Schmerzen entstehen. Der Blähbauch dehnt sich stark aus, es entsteht ein unangenehmes Völlegefühl, Spannung und auch Atemnot. Das Atmen wird schwerer, weil das Zwerchfell durch die starke Ausdehnung des Bauchraumes nach oben gedrückt wird.

Blähungen an sich sind im Grunde keine Krankheit, sondern eher ein Symptom einer Ursache. Bestehen durch die Blähungen Schmerzen, Druckgefühl und Krämpfe über längere Zeit, sollten mögliche Erkrankungen oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten vom Arzt abgeklärt werden.

Besonderheiten bei Risikogruppen

Es gibt Personengruppen, die besonders anfällig für Blähungen sind. In diese Risikogruppe fallen Säuglinge, Kinder, Schwangere und ältere Personen.

Frau mit Blähungen

Aber auch Krankheiten führen dazu, dass die Fähigkeit, gebildete Verdauungsgase abzubauen, verringert ist. Die entstehenden Gase werden nicht richtig abtransportiert und lösen Völlegefühl, Bauchschmerzen, Übelkeit und Darmwinde aus.

Dazu zählen Menschen mit Reizdarm, Herzschwäche, chronischem Leberschaden oder welche, die eine Antibiotika-Behandlung benötigen. Menschen mit Allergien und Lebensmittelunverträglichkeiten haben ebenfalls ein höheres Risiko für ständige Blähungen.

Blähungen bei Säuglingen und Kindern

In den ersten Lebensmonaten leiden circa 20 Prozent der Säuglinge an sogenannten Dreimonatskoliken. Die Symptome sind unangenehme Blähungen und Krämpfe, in dieser Zeit schreit das Baby viel und ist von Unruhe geplagt. Oft führt verschluckte Luft zu Blähungen, deswegen sollte dem Baby beim Trinken viel Ruhe gegeben werden. So kann es ungestört trinken, ohne viel Luft zu verschlucken. Wird mit der Flasche gefüttert, sollten diese nur geschwenkt und nicht geschüttelt werden. So wird unnötige Bläschenbildung vermieden.

Kleines Mädchen, das sich hinter seinen Händen versteckt

Auch wenn Säuglinge zu Kindern werden, sind sie häufig von Blähungen und Bauchschmerzen betroffen. Dieses Problem lässt sich meist auf ungünstiges Essverhalten zurückführen.

Kinder sollten keine Getränke mit Kohlensäure trinken und generell wenig blähende Lebensmittel essen. Die Nahrung sollte gut gekaut werden und in Ruhe gegessen werden, so wird das Verschlucken von Luft, Aerophagie genannt, verhindert. Ausreichend Bewegung sorgt dafür, dass der Darm aktiviert wird. Sind die Blähungen schon vorhanden, hilft Wärme und Kräutertees wie Fenchel, Anis und Kümmel. Diese beruhigen die Verdauung.

Blähungen in der Schwangerschaft

Meteorismus ist eine sehr häufige Begleiterscheinung in der Schwangerschaft, da die Verdauung aufgrund von starken körperlichen und psychischen Veränderungen verlangsamt wird. Die psychische Belastung geht vor allem darauf zurück, dass Schwangerschaft und bevorstehende Geburt werdende Mütter nervös, gestresst und ängstlich werden lassen. Das beeinflusst die Verdauung und führt zu Völlegefühl und Blähungen.

Im Laufe der Schwangerschaft wird der Bauch größer, die Gebärmutter benötigt mehr Platz, der Darm wird zunehmend eingeengt. Typische Symptome sind Sodbrennen, Verstopfungen, Rumoren und Blähungen.

Hormone beeinflussen in der Schwangerschaft den Verdauungstrakt. Das Hormon Progesteron beispielsweise, welches vermehrt produziert wird, entspannt die glatten Muskeln im Körper. Zu diesen glatten Muskeln gehört auch die Muskelschicht des Darms. Durch die Entspannung der Muskeln wird auch die Darmtätigkeit verlangsamt. Die Folge: Ständige Blähungen.

Viele Frauen entscheiden sich zu Schwangerschaftsbeginn zudem für eine gesündere Ernährung. Es kann zu Blähungen kommen, bis der Körper sich an die neuen Ernährungsgewohnheiten angepasst hat.

 

Blähungen bei älteren Menschen

Wird der Mensch älter, verändert sich vieles – das Haar wird grau, die Haut faltig. So wie sich äußerlich einiges ändert, geschieht derselbe Vorgang auch im Inneren. Jede Zelle im Körper unterliegt dem Alterungsprozess, auch der Darm. Die Darmbewegung wird langsamer, die volle Funktion schränkt sich zunehmend ein. Das führt dazu, dass sich Verdauungsstörungen entwickeln.

Ein weiterer Grund für Verdauungsprobleme ist die abnehmende Speichelproduktion. Der Speichel ist für die Vorverdauung von Nahrung zuständig und beginnt bereits im Mund beim Zerkauen. Mit weniger Speichel wird die Nahrung schlecht verdaut und auch das Kauen selbst wird schwerer. Im Alter führen meist mehrere Faktoren zur Entstehung von Luftansammlungen und Blähbauch.

Blähungen bei geschwächtem Immunsystem

Eine krankhafte Darmflora schwächt das Immunsystem. Auch andersrum kann es durch ein geschwächtes Abwehrsystem schneller zu Problemen des Magen-Darm-Traktes kommen.

Der Darm ist besonders empfindlich auf Stress. Da Luft im Bauch psychische Ursachen haben kann, sollte mit einem schwachen Immunsystem psychische Belastung vermieden werden. Der Körper reagiert auf Stress mit einer Verengung der Blutgefäße. Dadurch wird der Darm schlechter durchblutet und das Darmgewebe mit weniger Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Dieser Mangel führt zu einer weiteren Schwächung des Immunsystems.

Gut zu wissen: Ein gesundes Darmmilieu kann das Immunsystem nachhaltig stärken. Durch eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten mit gesunder Ernährung, wenig Zucker und aktive sportliche Betätigung. Auch probiotisches Essen und eine Darmsanierung stärken die Darmflora.

Ursachen, die zu Blähungen führen

Einer der häufigsten Gründe für ständige Blähungen führt auf die Ernährung zurück. Jedes Böhnchen gibt ein Tönchen – dieser Spruch kommt nicht von ungefähr! Denn tatsächlich können Bohnen starke Blähungen hervorrufen. Auch Sprüche wie "Schmetterlinge im Bauch" und "das schlägt mir auf den Magen" haben ihre Berechtigung, denn der Magen ist unmittelbar mit dem Gehirn verbunden - was ihn besonders anfällig für Emotionen und Stress macht. In manchen Fällen steckt aber auch eine Erkrankung dahinter, welche Behandlung benötigt.

Schwer verdauliche Lebensmittel

Der Bauch muss viel Arbeit leisten bei schwer verdaulichen Lebensmitteln. Bei Bohnen, die zu den Hülsenfrüchten zählen, ist der Auslöser die sogenannten Oligosacchariden, oder einfacher: Mehrfachzucker. Dieser Mehrfachzucker kann nur schwer von den Enzymen des Magen-Darm-Traktes gespalten werden, im Verdauungsprozess entsteht dann eine erhöhte Produktion von Gasen. Diese sammeln sich an, es entsteht das Gefühl von Luft im Bauch. Zu den schwer verdaulichen Lebensmitteln gehören beispielsweise Zwiebeln, Kohl, viele Arten von Hülsenfrüchten.

Kohlensäurehaltige Getränke

Cola, Mineralwasser, Sekt - Der hohe Gasgehalt in kohlensäurehaltigen Getränken führt bei übermäßigem Konsum zu einer vermehrten Ansammlung von Luft im Bauch.

Fettige, große Mahlzeiten

Zu viel fettige Nahrung überfordert die Verdauung und die Nahrung wird nicht richtig vorverdaut. Dadurch entstehen vermehrt Darmgase, die zu akuten Blähungen führen können.

Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Können Laktose, Fruktose oder Gluten in Lebensmitteln nicht richtig verdaut werden, spricht man von einer Nahrungsmittelintoleranz. Diese entsteht durch einen Mangel an bestimmten Enzymen, die benötigt werden, um die Nahrung zu verdauen und abzubauen. Aufgrund des Mangels entstehen bei der Verstoffwechselung der aufgenommenen Nahrung mehr Gase als üblich und der Bauch bläht sich auf.

Verschlucken von Luft

Auslöser für vermehrtes Luftschlucken sind meist psychischer Stress, eine vegetative Störung des Nervensystems oder Magenerkrankungen. Wird wenig Luft verschluckt, äußert sich dies durch Blähungen, Übelkeit und Bauchschmerzen. Wird aber beim Essen besonders viel Luft geschluckt, kann es bei Betroffenen zu dem sogenannten Roemheld-Syndrom kommen. Hierbei wird das Zwerchfell dauerhaft nach oben gedrückt, das Herz rückt in eine veränderte Position und wird dadurch beeinträchtigt. Dies äußert sich dann durch Herzprobleme und Herzrhythmusstörungen.

Hastiges Essen

Wird Nahrung zu schnell gegessen und nicht richtig gekaut, wird sie im Mund nicht ausreichend vorverdaut. Dadurch muss der Bauch mehr Arbeit leisten, es entstehen vermehrt Gase und kann zu Blähungen führen.

Stress

Zwischen dem Gehirn und dem Darm gibt es eine direkte Verknüpfung, welche als Darm-Hirn-Achse bezeichnet wird. Bei psychischer Belastung verlangsamt sich die Darmbewegung. Dadurch wird die Darmfunktion, die zur Verdauung beiträgt, beeinträchtigt. Die Folge: Das Essen wird nicht richtig verdaut, es entsteht eine erhöhte Gasbildung. Dadurch werden Durchfall, Blähungen, Bauchschmerzen und Unwohlsein ausgelöst.

Medikamente

Durch die Einnahme von bestimmten Mitteln können Beschwerden bei der Verdauung entstehen. Beispielsweise wird bei Natron zur Linderung von Sodbrennen verstärkt Kohlendioxid produziert. Antibiotika sind aber der Klassiker für Magen-Darm-Beschwerden. Durch eine Behandlung mit Antibiotika wird die Darmflora stark gestört. Dadurch können im schlimmsten Fall dauerhafte Beschwerden mit der Verdauung entstehen.

Medikamente gegen Blähungen

Krankheiten

Manchmal sind chronische Blähungen ein Hinweis auf eine ernsthafte Erkrankung, die dazu führt, dass die Verdauungssäfte wie Gallensäure, Magenenzyme und Bauchspeicheldrüsensekrete im falschen Verhältnis zusammengesetzt sind. Diese gestörte Zusammensetzung führt dann zu Bauchschmerz, Blähbauch und zur Flatulenz. Zu diesen Erkrankungen gehören beispielsweise Mukoviszidose, Bauchspeicheldrüsenentzündungen, bakterielle Erkrankungen, Reizdarm oder Krebserkrankungen wie Darmkrebs.

Diagnosefeststellung bei anhaltenden, blähenden Darm-Beschwerden

In den meisten Fällen sind Blähungen, Blähbauch und die Ursachen harmlos. Wenn diese aber über einen längeren Zeitraum ständig auftreten oder Gewichtsverlust, Erbrechen, Verstopfung, Durchfall oder Blut im Stuhl hinzukommen, sollten die Ursachen medizinisch abgeklärt werden.

Tatsächlich haben Mediziner in Bezug auf Blähungen keine vorgegebenen Richtlinien, ab wann Blähungen als krankhaft eingestuft werden. Vielmehr müssen die Umstände von Mensch zu Mensch individuell betrachtet werden, denn bei manchen sind auch häufigere Blähungen nicht weiter besorgniserregend.

Anamnese bei Blähungen

Um die Ursachen für Blähungen zu finden, beginnt der Arzt mit der Anamnese. Die Anamnese ist die Befragung des Patienten zur Krankheitsgeschichte. Fragen zu früheren Operationen, zur Ernährung, zur Lebensweise – all diese Informationen braucht der Arzt für einen umfassenden Eindruck des Allgemeinzustands.

Der Arzt stellt auch Fragen zur Konsistenz und der Häufigkeit des Stuhlgangs sowie zum Geruch der Winde. Um ein Bild davon zu bekommen, ob das Krankheitsbild akut oder chronisch ist, kommen Fragen zu bestehenden Schmerzen, Gewichtsverlust und anderen Symptomen wie Durchfall, Erbrechen, Fieber oder Verstopfung hinzu.

Besuch beim Arzt, um Blähungen zu bekämpfen

Nach der Anamnese folgt die körperliche Untersuchung. Der Arzt tastet und klopft den Bauch ab. Beim Abklopfen kann der Arzt durch den Klopfschall erkennen, ob vermehrt Luft im Magen-Darm-Trakt festsitzt. Mit einem Stethoskop werden die Darmgeräusche abgehört. Zur Diagnostik werden in der ersten Phase auch Laborwerte wie das kleine Blutbild sowie Entzündungswerte (CRP) geprüft.

Ergeben die ersten Untersuchungen keine Ursachen, wird eine weiterführende Diagnostik eingeleitet. Dazu können neben der Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes auch eine Darmspiegelung oder Magenspiegelung eingeleitet werden, welche eine innere Untersuchung zulassen. Bei Auffälligkeiten kann durch die Sonde direkt Gewebe entnommen werden, welches auf Tumorzellen oder Entzündungen untersucht wird.

Besteht der Verdacht auf eine Lebensmittelunverträglichkeit, wird dies mit einem Atemtest geprüft. Bei Menschen mit Laktose- oder Fruktoseintoleranz besteht eine erhöhte Konzentration von Wasserstoff in der ausgeatmeten Luft.

Anschließend wird mit dem Arzt gemeinsam entschieden, welche spezifische Therapie anhand der gesicherten Diagnose eingeleitet werden soll.

Verlauf von Blähungen

Der Verlauf von Blähungen ist abhängig davon, ob die Beschwerden akut oder chronisch sind.

Dauer

Akute Probleme des Magen-Darm-Trakts mit Völlegefühl sowie Blähungen sind in der Regel innerhalb von Stunden, seltener auch Tagen, wieder komplett verschwunden. Es hängt von den Ursachen ab, wie lange die Beschwerden anhalten. Besteht eine Unverträglichkeit oder eine ernsthafte Erkrankung, verschwinden chronische Blähungen bei Verbesserung des Allgemeinzustandes.

Komplikationen

Die meisten Komplikationen von Blähungen sind vorübergehend. Die kleinste Komplikation sind wahrscheinlich die Gärungsprodukte, also die Gase, die durch die Blähungen entweichen. Sie können einen sehr unangenehmen Geruch verströmen und für den ein oder anderen sehr unangenehm sein, wenn sie unter Anwesenheit von Menschen entweichen.

Größer werden die Beschwerden wenn versucht wird, die Flatulenzen zu verheben. Dadurch können die Bauchschmerzen sehr stark werden und stechende Schmerzen wie Schweißausbrüche und Kreislaufprobleme entstehen. Die Kreislaufprobleme sind insbesondere für Personen mit Herzproblemen risikoreich.

Stecken schwerwiegende Erkrankungen dahinter, können Blähungen die Vorreiter von Komplikationen wie beispielsweise einem akuten Darmverschluss sein.

Wann sollte man mit Blähungen zum Arzt gehen?

Der Gang zum Arzt sollte erfolgen, wenn die Blähungen ständig vorkommen oder andere Symptome wie Übelkeit, Durchfälle, starke Krämpfe oder Verstopfung hinzukommen. Insbesondere aber wenn der Schleim oder Blut auf dem Stuhl sichtbar sind, sollte der Gang zum Arzt erfolgen.

Luft im Bauch - Was tun bei Blähungen?

Blähungen können mit ein paar einfachen Tipps gelindert oder verhindert werden. Bei unangenehmen Symptomen und Bauchschmerzen helfen zum einen die bewährten Hausmittel, aber auch in der Apotheke finden sich rezeptfreie Medikamente, die zu mehr Wohlbefinden beitragen.

Hausmittel bei Blähungen

  • Wärme ist bei blähenden Beschwerden sehr angenehm. Hierfür kann sowohl ein warmes Bad genommen werden oder eine Wärmeflasche auf den Bauch gelegt werden.
  • Leichte Bauchmassagen im Uhrzeigersinn aktivieren den Darm und helfen Kindern als auch Erwachsenen, sich zu entspannen und den Druck abzulassen.
  • Etwas Bewegung, leichter Sport oder ein Spaziergang regen die Darmaktivität an.
  • Tees mit Heilpflanzen wie Kümmel, Pfefferminze, Fenchel und Anis beruhigen den Darmtrakt und entblähen. Warmes Wasser allein kann die Blähungen teilweise schon lösen.
Wärmflasche

Behandlung mit rezeptfreien Medikamenten aus der Apotheke

In der Apotheke finden sich einige Hilfsmittelchen, die Abhilfe bei Blähungen verschaffen können. Dazu gehören sogenannte Entschäumerpräparate die Gasblasen im Darm zerstören, krampflösende Medikamente mit dem Wirkstoff Butylscopolamin, Verdauungsenzyme die in Form von Tabletten eingenommen werden und auch Präparate, die die Darmflora regenerieren.

Blähungen vorbeugen

Blähungen lassen sich gut durch eine Ernährungsumstellung vorbeugen. Verzichtet werden sollte auf den Verzehr von blähenden Speisen oder auf den Konsum von Nikotin, Alkohol und Zucker. Der Verzehr von Bitterstoffen regt die Verdauung an. Demnach bieten sich Lebensmittel mit vielen Bitterstoffen wie beispielsweise Artischocken, Ingwer, Koriander oder Kurkuma gut zur Vorbeugung von Blähungen an. Leichter verdaulich als Rohkost ist stets Abgekochtes oder noch besser: Gedämpftes. Hier gehen die wenigsten Vitamine verloren, welche wichtig für die Darmgesundheit sind.

gesundes Essen

gesundes Essen

Das Essen sollte stets langsam und ohne Stress gegessen werden, um zu verhindern, dass Luft verschluckt wird.

Ausreichend Bewegung und Sport ist ein Wundermittel für viele Arten von Beschwerden und auch die Darmgesundheit kann damit gefördert werden. Die Verdauung und der Stoffwechsel werden angeregt. Eine regelmäßige sportliche Betätigung ist nicht nur gut für das Immunsystem, sondern auch für ein positives Wohlbefinden des Bauches.

Fazit

Blähungen können sehr schnell durch den Verzehr blähender Lebensmittel entstehen. Das Gute: Sie verschwinden im Normalfall auch schnell wieder, denn nur selten steckt eine ernsthafte Ursache hinter den Beschwerden. Will man diese in den Griff bekommen, kann man mit hilfreichen Tipps und dem ein oder anderen Hausmittel sehr schnell Erfolgserlebnisse erzielen.

Über die MAYD App kann man sich direkt vom Apotheker vor Ort beraten lassen. Anhand der Symptome findet der Apotheker passende Medikamente, gibt Tipps zur Einnahme und liefert diese innerhalb von 30 Minuten nach Hause.

Wichtiger Hinweis: Dieser Text ist nicht zur Selbstdiagnose geeignet und ersetzt keine Beratung durch einen Arzt oder eine ausgebildete Fachkraft. Er dient lediglich dem Überblick über das Krankheitsbild bei gesunden Menschen und ist nach bestem Wissen recherchiert, verfasst und geprüft, ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben.

Profilbild Alice Ferchland lächelnd
Medizinisch geprüft von
Alice Ferchland

Alice Ferchland ist approbierte Apothekerin. Sie hat an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Pharmazie studiert und als Gastwissenschaftlerin einen Forschungsaufenthalt an der University of Sydney in Australien absolviert. Heute berät Sie zu pharmazeutischen Fragestellungen in Berlin und erleichtert den Zugang zur Gesundheitsversorgung durch digitale Gesundheitsplattformen wie MAYD als Produkt Managerin.

Lernen Sie unsere Redaktion kennen
Profilbild Alice Ferchland lächelnd
Medizinisch geprüft von
Alice Ferchland
Mehr zum Autor
Themen
Blähungen
Bauchschmerzen
Intoleranz
Artikel bewerten
4.4
Bewertungen
Thank you! Your submission has been received!
Oops! Something went wrong while submitting the form.